Cannabis-Modellversuch – Rumschnacken und anpacken!

(Nr. 036-2019) Die bisherige Drogenpolitik, die auf Kriminalisierung und Strafverfolgung setzt, ist kläglich gescheitert. Sie ist teuer und ineffektiv. Insofern war ich erfreut, als CDU, FDP und Grüne in ihrem Koalitionsvertrag ankündigten, ihre Drogenpolitik auf Entkriminalisierung statt auf Repression auszurichten. Man wolle gar einen Modellversuch für die kontrollierte Freigabe von Cannabis in Schleswig-Holstein prüfen, hieß es. Das ist nun mehr als 19 Monate her – und passiert ist gar nichts. Hier schlägt Daniel Günthers Wahlslogan „Anpacken statt rumschnacken“ sogar doppelt fehl. Denn die Jamaika-Koalition glänzt weder durch Taten noch durch Debatten – sie schweigt das Thema schlicht tot. Dabei besteht ohne Zweifel Handlungsbedarf. Denn der Cannabis-Konsum steigt – ebenso wie der THC-Gehalt in den gehandelten Produkten. Daran werden auch Verbote und Strafen nichts ändern, wie die Erfahrung gezeigt hat. Deshalb kann die kontrollierte Abgabe eine sinnvolle Alternative sein. Durch legalen Erwerb bliebe Konsumenten der Weg in kriminelle Milieus und damit zu härteren Drogen erspart. Durch staatlich kontrollierten Anbau wäre gewährleistet, dass die Produkte frei von gesundheitsschädlichen „Streckmitteln“ sind, und auch der Wirkstoffgehalt unterläge staatlicher Kontrolle. Nicht zuletzt ließen sich zusätzliche Steuereinnahmen erzielen, die wiederum in Aufklärung, Suchtprävention und –behandlung fließen könnten. Mit unserem Antrag wollen wir dieses wichtige Thema wieder in den politischen Fokus setzen. Mit einem Modellversuch zum 1. Januar 2020 ließen sich noch in dieser Wahlperiode wegweisende Erkenntnisse gewinnen. Also liebe Jamaikaner: Lasst uns endlich rumschnacken und anpacken.
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