Rede · Lars Harms · 08.11.2018 Irgendwie ist alles schön - Landesbaupreis ohne klaren Fokus

Lars Harms zu TOP 19 - Landespreis für Baukultur und Innovationen im Wohnungs- und Städtebau

„Die konkrete und klar verständliche Zielrichtung für die Errichtung von einem Landesbaupreis fehlt!“

Mit dem vorliegenden Antrag, wird die Landesregierung aufgefordert, einen Landespreis für Bauprojekte auszurufen. Das ist ganz grundsätzlich sicherlich eine gute Sache, beziehungsweise erstmal ein positives Vorhaben, welches von Seiten der SPD hier angedacht wird. Schließlich geht es ja um eine Auszeichnung, für etwas Innovatives, welches unser Land doch hoffentlich auch in Bezug auf das Bauen bereichert. Allerdings stellen sich mir in diesem Zusammenhang einige Fragen. Der Preis soll für den Wohnungs- und Städtebau vergeben werden. Ausgezeichnet werden sollen dabei herausragende Wohnraum- und Quartierskonzepte, mit leistbaren Mieten sowie unter Berücksichtigung von sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten. Hinzu kommen noch die Berücksichtigung von regionalen Besonderheiten sowie die Baukultur im Allgemeinen. Das wirkt im ersten Moment auf mich erstmal ziemlich überladen. Irgendwie soll alles berücksichtigt werden und alles scheint irgendwie preiswürdig. Dabei frage ich mich, wie soll denn die tatsächliche Zielrichtung aussehen? Welchen langfristigen Effekt erhofft man sich von einem solchen Preis unter den genannten Bedingungen? Sicherlich sind alle hier im Antrag genannten Kriterien ehrwürdig, jedoch würde ich meinen, dass es in gewisser Weise an Schwerpunktsetzung fehlt. Ich würde jetzt erstmal meinen, dass etwas weniger Kriterien der ganzen Sache dienlich wären, damit sich schlussendlich auch eine ganz konkrete und klar verständliche Zielrichtung herauslesen lässt. Das macht den Kreis von möglichen potentiellen Preisträgern natürlich kleiner, jedoch dient es der Nachvollziehbarkeit und eben auch den politischen, beziehungsweise gesellschaftlichen Effekt, der sich dann wahrscheinlich über die Jahre nachhaltig abbilden wird. Schließlich geht es doch darum, auch Anreize zu schaffen. Und einen Anreiz kann ich nur schaffen, wenn die entsprechenden Kriterien eben nicht völlig überladen sind. Es braucht also einen klaren Fokus. Wie gesagt, kann ich diesen Fokus bisher jedenfalls nicht ganz klar erkennen. Doch darüber lässt sich sicherlich im zuständigen Ausschuss noch beraten, wie ein solcher Preis denn tatsächlich zu verstehen ist. Ich denke, die genannten Fragen, lassen sich dort beantworten. Zusammenfassend haben wir als SSW jedenfalls grundsätzlich nichts gegen einen Preis für innovative Bauprojekte in Schleswig-Holstein. Wie die Vergabe eines solchen Preises allerdings umzusetzen wäre, darüber besteht aus unserer Sicht jedoch noch Beratungsbedarf. Ich denke, im Ausschuss wird es die passende Gelegenheit dazu geben, diese Fragestellungen dort zu beraten. In diesem Sinne, blicke ich diesen Beratungen und Meinungsaustauschen gespannt entgegen.

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