Rede · Flemming Meyer · 26.09.2003 Förderung der Existenzgründungen

Die Förderung von Existenzgründungen in Schleswig-Holstein ist immer noch einer der wenigen positiven Lichtblicke im bundesweiten wirtschaftlichen Vergleich. So zeigt der Bericht zum Beispiel, dass die Selbständigenquote in Schleswig-Holstein im Jahre 2002 mit 12,1% weit über dem Bundesdurchschnitt von 10,6% lag und damit auf dem zweiten Platz hinter Bayern.

Selbst bei der von der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei bereinigten Selbstständigenquote lag Schleswig-Holstein mit 10,3% bundesweit an zweiter Stelle hinter Berlin. Dabei zeigt die Entwicklung der Selbständigenquote in Schleswig-Holstein einen kontinuierlichen Anstieg seit 1996.

Diese positive Entwicklung spiegelt sich auch wieder, wenn man sich die Zahlen der Unternehmensneueintragungen ansieht. Hier liegt Schleswig-Holstein bundesweit auf dem zweiten Platz hinter Hamburg. Und seit mehr als einem Jahrzehnt gibt es jährlich mehr Unternehmensneugründungen als Löschungen aus dem Handelsregister in Schleswig-Holstein. Bezogen auf die Unternehmens-neugründungen wird im Bericht festgestellt, dass nach drei Jahren 70 % aller neugegründeten Un-ternehmen immer noch am Markt sind und sich somit etabliert haben. Der Vorwurf, dass die Unter-nehmen nach ihrer Gründung gleich wieder pleite gehen – wie sie manchmal geäußert wird – ist somit nicht haltbar, sondern eindeutig widerlegt. .Das heißt, wir können hier von einer positiven nachhaltigen Entwicklung in den letzten Jahren sprechen. Die Maßnahmen, die die Landesregierung ergriffen hat, waren erfolgreich.

99% aller schleswig-holsteinischen Unternehmen gehören in die Kategorie „Kleine und mittlere Un-ternehmen“. Dies gilt auch für die Unternehmensneugründungen. Während die großen internationalen Konzerne massiv Arbeitsplätze abbauen, schaffen die kleineren und mittleren Betriebe oder Existenzgründungen neue Arbeitsplätze in unserem Land. Im Schnitt spricht der Bericht hier von etwas mehr als zwei Arbeitsplätzen pro Unternehmen. Das hat die Landesregierung schon vor einigen Jahren erkannt und deshalb ist Schleswig-Holstein in der guten Situation, dass unser Beratungs- und Betreuungsangebot für Existenzgründungen sehr gut bis optimal ausgebaut ist. Neben den gut ausgebauten Netz der Technologiezentren im Lande bieten auch landeseigene Institutionen wie beispielsweise die Investitionsbank Beratungsangebote für Existenzgründer. Auch die Industrie- und Handelskammern sowie die Handwerkskammern halten ein breites Beratungsangebot für die verschiedenen Zielgruppen vor.

Dazu gibt es auch vielfältige Finanzierungsangebote für die Existenzgründer. Von der Bürgschaftsbank über Gesellschaft für Wagniskapital bis hin zur Investitionsbank werden viele staatliche Förderprogramme angeboten. Auch die Bundesanstalt für Arbeit gibt als Folge des Hartz-Konzeptes und der Einführung der „Ich-AG“ Zuschüsse für Existenzgründer. Wenn es in diesen Bereich etwas zu kritisieren gibt, dann höchstens, dass die Vielzahl von Finanzierungsmöglichkeiten langsam unübersichtlich wird und es vielleicht auf Bundes- und Landesebene eine bessere Abstimmung der vielen Programme geben muss.

Leider legt der Bericht auch dar, dass die Finanzierungsprobleme der Existenzgründer dennoch in den letzten Jahren zugenommen haben, weil die Privatbanken im Zuge von Basel II und der schlechten Konjunktur viel restriktiver bei der Vergabe von Krediten agieren. Das ist natürlich bedauerlich und gerade in der jetzigen wirtschaftlichen Schwächephase kontraproduktiv. Hier würden wir uns von politischer Seite wünschen, dass die Privatbanken sich weniger restriktiv bei der Kreditvergabe verhalten. Fazit allerdings ist: In Schleswig-Holstein gibt es ein gutes Klima für Existenzgründungen und jeder, der sich selbständig machen will, ist in Schleswig-Holstein an der richtigen Adresse. Das ist die Botschaft, die wir alle auch nach Außen tragen müssen.

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