Rede · 12.03.1997 Innovations-AssistenInnen-Programm

Sowohl bei der ersten als auch bei der zweiten Lesung des Landeshaushaltes 1997 hat sich der SSW für das Innovations-AssistenInnen-Programm stark gemacht. Dazu stehen wir. In so fern begrüßen wir den Antrag der Fraktion der BÜNDNIS 90/ Die GRÜNEN, der darauf abzielt das bei der Haushaltsberatung gestrichene Programm doch noch in diesem Jahr in Gang zu setzen.

Der SSW ist der Auffassung, daß das Programm für Innovationsassistenten und Innovationsassistentinnen die Beschäftigungsmöglichkeiten von Fach- und Hochschulabsolventen in kleineren und mittleren Unternehmen in Schleswig-Holstein stark verbessern kann und gleichzeitig dazu beitragen wird die Innovationsfähigkeit dieser Unternehmen zu stärken.

Ich habe bereits erwähnt, daß vor einigen Jahren ein ähnliches Programm in Dänemark unter den Namen „Eisbrecherprojekt“ vielen jungen Menschen nach dem Studium den Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtert hat. Aber noch wichtiger war - und deshalb nannte man das Projekt „Eisbrecher“ - daß, durch die staatlichen Lohnkostenzuschüsse zum ersten Mal Hochschulabsolventen in größerer Zahl in kleineren Betrieben eingesetzt wurden. Vorrangig in kleineren Fertigungsbetrieben, wo traditionell kein Arbeitnehmer eine entsprechende Ausbildung hatte. Das Projekt sollte den Unternehmensleitern die Einsatzmöglichkeiten dieser gut ausgebildeten Hochschulabsolventen in ihren Betrieb vor Augen führen.

Denn auf der einen Seite waren die Kosten für diese unerfahrenden Arbeitskräfte ohne Zuschüsse zu hoch und auf der anderen Seite war der Bedarf an solchen Arbeitskräften von den Unternehmensleitungen nicht immer unmittelbar erkannt worden. Das von der dänischen Regierung eingeführte „Eisbrecher-Projekt“ durchbrach diese Barrieren. Somit gelang es hochqualifizierte Arbeitskräfte in Unternehmen einzusetzen, die im Zuge der Internationalisierung langfristig einen Bedarf an diesen Arbeitskräften hatten. Dadurch wurde ein direkter Technologietransfer zum Vorteil dieser kleinen und mittleren Betriebe gezielt gefördert.

In Schleswig-Holstein kann unserer Meinung nach ein solches Programm zur innovativen Stärkung des Mittelstandes besonders in den strukturschwachen Gebieten ebenfalls einiges beitragen. Auch sollte dieses Programm jungen Leuten dabei helfen auf den Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Wir dürfen nicht vergessen, daß die Arbeitslosigkeit in Deutschland bei gut ausgebildeten Kräften in den letzten Jahren stark angestiegen ist. Der SSW hat die Hoffnung, daß man durch dieses Programm dafür sorgen könnte, daß mehr junge Leute beispielsweise aus unserer Region einen Arbeitsplatz finden und in ihrer Heimat bleiben können.

Im Prinzip haben wir nichts dagegen, daß die Finanzierung dieses Programms durch ein auf 4 Jahre befristeten Modellversuch aus den nicht-investiven Mittel der GA-Förderung erfolgen soll. Denn ein Ziel der GA-Förderung ist, daß die eingesetzten Mittel ein „Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und insbesondere der Innovationsfähigkeiten der kleinen und mittleren Unternehmen des Landes“ leisten sollen. Dieses Ziel erfüllt unserer Meinung nach das InnovationsassistentInnen-Programm.

Da aber aus dem Antrag der Bündnisgrünen nicht hervorgeht wo die Mittel für dieses Programm eingesetzt werden sollen, möchten wir durch unsereren Änderungsantrag nochmal deutlich machen, daß vorrangig Unternehmen, die in Gebieten beheimatet sind die den GA-Förderstatus haben, berücksichtigt werden sollten.

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