Rede · 18.10.2001 Offshore-Windparks

Die Erfolgsgeschichte der Landesregierung im Bereich regenerativer Energieformen ist nicht von der Hand zu weisen. Und den größten Anteil hieran hat die Onshore-Windenergie. Das verdeutlichen zum Beispiel Zahlen die belegen, dass mit der Windkraft allein an der Westküste 1000 und in ganz Schleswig-Holstein 2000 Arbeitsplätze geschaffen wurden.
Wir müssen jedoch erkennen, dass die uns noch zur Verfügung stehenden Flächen für weitere Windmühlen an Land und die möglichen Repowering-Maßnahmen von vorhandenen Windkraftanlagen nicht ausreichen werden, den zukünftigen Energiebedarf aus Windkraft decken zu können. Daher ist es notwendig den Blick auf Nord- und Ostsee zu richten. Hier stehen uns Eignungsflächen und Potentiale zur Verfügung, die die bisherigen Windkraftanklagen an Land in den Schatten stellen. Daher dürfen wir uns diesem Weg nicht verschließen. Auch angesichts der Tatsache der vielen Arbeitsplätze, die hierdurch geschaffen werden können, müssen wir dieses als Chance erkennen.

Für den SSW ist es jedoch wichtig, dass im Zuge der Ausweisungsverfahren Untersuchungen durchgeführt werden, die die Belange der Meeresumwelt und Schiffssicherheit selbstverständlich berücksichtigen. Das haben wir auch ständig betont.
Es wurde von Seiten der Landesregierung zugesichert, dass Untersuchungen durchgeführt werden sollen, die die Belange der Umwelt berücksichtigen. Und dieses geschieht ja auch. Es wird ein Verfahren durchgeführt, dass an Umweltverträglichkeitsprüfungen angelehnt ist. Darüber hinaus werden naturschutzrechtliche Fragen im Zusammenhang mit Schutzgebieten einbezogen. Auch der Ansatz des Bundesumweltministers Trittin, mindestens die Eingriffsregelung auf die Ausschließliche Wirtschaftszone auszudehnen halten wir für sinnvoll. Dies sind alles pragmatische Ansätze, die wir begrüßen. Es ist jedoch wichtig, dass dies immer wieder zeitnah durchgeführt wird.

Im Zusammenhang mit der Planung erscheint es auch für uns wichtig, dass ein grenzüberschreitender Informationsaustausch stattfindet. Wir sehen die Notwendigkeit, dass unser nördlicher Nachbar über die Pläne informiert wird. Um an unseren Küsten und auch in Dänemark die Akzeptanz für Offshore-Windkraftparks zu erreichen, sollten die zuständigen Regionen über Planungs- und Untersuchungsverfahren unterrichtet werden.
Die Forderung der CDU eine Klagebefugnis für die Küstenländer zu fordern, halten wir jedoch nicht für durchführbar, da ich mir nicht vorstellen kann, dass diese Forderung auf europäischer Ebene standhält.
Angesichts der Forderung der CDU hinsichtlich der Schiffssicherheit im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit von Kollision mit Offshore-Windparks möchte ich darauf hinweisen, dass bereits Konzepte zur Schiffssicherheit vorliegen. So haben der WWF, der Kreis Nordfriesland und der Kreis Dithmarschen Konzepte erarbeitet, die sich zwar auf ein PSSA beziehen, jedoch sind in diesen Paketen auch Ideen aufgeführt, die losgelöst von einem PSSA durchgeführt werden könnten. Daher sehe ich keine Notwendigkeit über eine Novellierung der Seeanlagenverordnung die Schiffssicherheit zu verbessern. Dies lässt sich mit Berufung auf vorliegende Konzepte schneller durchführen.
Der Antrag der CDU trägt dazu bei, die Entstehung von Windparks im Offshore-Bereich auszubremsen und dies macht sie durch die Hintertür unter der Vorspiegelung des Umweltschutzes, der Schiffssicherheit und des Tourismus. Die CDU sollte endlich die Chancen der Windenergie erkennen und den Standort Schleswig-Holstein in diesem Wirtschaftbereich unterstützen.
Die Küstenbundesländer haben dies jedenfalls erkannt und mit der Bundesregierung Absprachen getroffen, die Aktivitäten zugunsten der Offshore-Windkraft beizubehalten und gleichzeitig notwendige Änderungen der Rechtgrundlagen anzustreben, ohne dass der zeitliche Ablauf gehemmt wird. Diese Vorgehensweise ist unserer Ansicht nach Zielführender als der CDU-Antrag.
Wir sind auf dem Sektor der Windenergie führend und daher sollten wir mit diesem Pfund wuchern.

Weitere Artikel

Rede · Christian Dirschauer · 16.10.2025 Wir entwickeln die Grundlagen unseres Zusammenlebens weiter

„Erstens: Das Land schützt die Rechte und Interessen pflegebedürftiger Menschen und pflegender Angehöriger…Zweitens: Kinderrechte…Wer heute Kindern eine Stimme gibt, stärkt die Demokratie von morgen…Drittens: Dass im Entwurf nun das kulturelle Erbe, insbesondere das der nationalen Minderheiten und Volksgruppen sowie der jüdischen Kultur, unter den Schutzauftrag des Landes gestellt wird, ist ein großer Fortschritt.Viertens: Mit der Einführung der Verfassungsbeschwerde sagen wir als Land: Wir trauen unseren Bürgerinnen und Bürgern zu, ihre Rechte selbst in Anspruch zu nehmen.“

Weiterlesen

Rede · Sybilla Nitsch · 16.10.2025 Wir wollen eine echte grüne Wasserstoffwirtschaft

„Was aber nicht geht, wirklich gar nicht, ist Greenwashing von Wasserstoff. Und genau das ist es, was passiert, wenn die FDP von CO2-Projekten unter dem Meer spricht. Wir produzieren grauen Wasserstoff, verpressen das CO2 und nennen ihn dann blauen Wasserstoff. Und dann tun wir alle so, als wäre das eine saubere Lösung. Ist es aber nicht!“

Weiterlesen

Rede · Dr. Michael Schunck · 16.10.2025 Der Klinik-Atlas steht für Transparenz und Klarheit

„Generell ist zu beobachten, dass der Klinik-Atlas offenbar eine Lücke schließt. Er ist transparent und vor allem unabhängig. Das ist wohl vielen Trägern ein Dorn im Auge. Bedauerlicherweise hört die Bundesgesundheitsministerin diesen Lobby-Gruppen sehr gut zu. Nach Presseberichten ist die Projektgruppe eingestellt worden; und zwar rückwirkend zum Sommer. Das ist ein Rückschritt und ein Schlag ins Gesicht mündiger Patientinnen und Patienten“

Weiterlesen