Rede · Flemming Meyer · 29.06.2006 Barrierefreies Sport– und Freizeitzentrum in Kappeln

Etwa jeder 10 Bundesbürger ist durch eine Behinderung beeinträchtigt, und viele dieser Menschen verzichten auf einen Urlaub, weil es für sie keine Möglichkeiten gibt, einen Urlaubsort zu finden, der die geeigneten Voraussetzungen aufweist. Sowohl in Deutschland als auch in ganz Europa gibt es nahezu keine Sport- und touristischen Angebote in Kombination mit entsprechenden Übernachtungsmöglichkeiten, die speziell auf Menschen mit Behinderungen zugeschnitten sind. Bereits seit längerem gibt es Bestrebungen, solche barrierefreien sportlichen und touristischen Anlagen zu errichten, wo sowohl Menschen mit als auch ohne Behinderungen einen kürzeren oder längeren Urlaub verbringen können, und wo jeder so viele Angebote oder Aktivitäten nutzen kann, wie er möchte.

Aus diesem Grund wurde von der Projektentwicklungsgesellschaft - PEG – ein Konzept für ein barrierefreies Sport- und Freizeitzentrum auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände in Kappeln/Ellenberg entwickelt. Ideelle Unterstützung findet dieses Projekt insbesondere vom internationalen und nationalen paralympischen Komitee wie auch von Ulrich Hase, unserem Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen. Überzeugt zeigt sich Dr. Hase insbesondere davon, dass die Barrierefreiheit vom Zentrum bis in die Stadt hinein fortgesetzt werden könnte. Dies eröffnet nämlich die Möglichkeit, dass sich ein körperlich behinderter Mensch völlig auf sich selbst gestellt in Kappeln bewegen kann. Über das paralympische Segel- und Ruderzentrum hinaus soll auf dem Gelände eine Akademie errichtet werden, in der Sportler und Funktionäre der Behindertensportverbände und der beiden paralympischen Komitees zusammenkommen können.

Mittlerweile liegt eine Machbarkeitsstudie vor, die das Projekt durchaus positiv beurteilt. Daraus geht ausdrücklichen hervor, dass deutschland- und europaweit der Bedarf an solchen paralympischen Zentren - mit barrierefreien Übernachtungsmöglichkeiten sowie Touristik- und Freizeitmöglichkeiten – richtig groß ist. Hiernach hat das Projekt in Kappeln das Potential für ein nationales und internationals paralympisches Wassersportzentrum. Und ich meine, dass wir dieses durchaus unterstützen sollten.

Sowohl der Bürgermeister der Stadt Kappel wie auch die Stadtvertreter aller Parteien haben bereits Ende letzten Jahres diesem Konzept ihre Unterstützung zugesagt. Damit besteht die Möglichkeit, dass die Stadt Kappeln sich um die Liegenschaft bei der BIMA bewerben kann, sofern definitiv feststeht, dass das Projekt machbar und umsetzbar ist. Wichtig ist hierbei jedoch, dass die Kofinanzierung von Seiten der Stadt Kappeln gewährleistet wird, damit auch entsprechende Fördermittel - in maximaler Höhe von 70% - beantragt werden können. Letztlich obliegt es jedoch der Landesregierung, der Zuteilung der Fördermittel zuzustimmen.

Vor diesem Hintergrund erwarten wir, dass die Landesregierung die besondere Situation der Region Kappeln in ihre Erwägungen mit einfließen lässt, wenn es um die Zuteilung von Fördergeldern geht. Wenn wir also wollen, dass dieses Projekt Erfolg hat, muss das Gesamtkonzept mit seinen sportlichen und touristischen Anlagen gefördert werden. Nur so können wir etwas im Sinne der Stadt Kappeln erreichen.

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