Pressemeddelelse · 21.06.2006 Arbeitsloseninitiativen dürfen nicht verhungern

Der SSW fordert die Landesregierung auf, die Arbeitsloseninitiativen in Schleswig-Holstein vor dem drohenden Aus zu bewahren. „Da die Bundesagentur für Arbeit sich standhaft weigert, diese wichtige Beratungsarbeit zu bezuschussen, muss das Land wieder einspringen und die Initiativen fördern. Ansonsten wird die unabhängige Beratung von Arbeitslosen den Sommer nicht überleben“, warnt Lars Harms. Der arbeitsmarktpolitische Sprecher der SSW-Landtagsgruppe hat soeben die Antwort der Landesregierung auf seine Kleine Anfrage „Finanzielle Förderung von Arbeitsloseninitiativen in Schleswig-Holstein“ bekommen.

„SPD und CDU haben immer wieder darauf verwiesen, dass die Arbeitsagentur die Förderung der Arbeitsloseninitiativen in Schleswig-Holstein übernehmen müsste. Mit dieser Begründung haben sie die Landeszuschüsse ab 2006 auf Null gefahren.  Die Landesregierung in bringt in ihrer Kleinen Anfrage aber jetzt klipp und klar zum Ausdruck, dass die Arbeitsagentur die Initiativen verhungern lassen will.

Ihre Regionaldirektion Nord weigert sich, diese Beratungsarbeit zu unterstützen mit der Begründung, dass die Beratung Aufgabe der ArGen und Optionskommunen ist. Die Arbeitsloseninitiativen sind aber ein unverzichtbarer Bestandteil der Beratung und Betreuung von Arbeitslosen, der nicht von den Job-Centern ersetzt werden kann. Die Initiativen beraten arbeitslose Menschen über ihre Ansprüche gegenüber der Bundesagentur für Arbeit und den Optionskommunen. Es liegt in der Natur der Sache, dass diese unabhängige Beratung nicht durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jobcenter selbst geleistet werden kann.

Die unabhängigen Beratungsstellen verzeichnen seit der Umsetzung von Hartz IV einen regen Zulauf  von Betroffenen, die Beratung über ihre Rechte benötigen. Selbst die Bürgerbeauftragte des Landes macht darauf aufmerksam, dass die Menschen nicht ausreichend über ihre Rechte informiert werden. Wir brauchen eine unabhängige Beratung, aber für die Arbeitsloseninitiativen ist es schon fünf nach zwölf. Deshalb muss die Landespolitik einspringen und schnelle Hilfe leisten. Die Landesregierung muss sofort die notwendigen Mittel zur Verfügung stellen, um die Initiativen über den Sommer zu bringen. In anderen Bundesländern werden die Initiativen durch Landesmittel und Gelder aus dem Europäischen Sozialfonds ESF gefördert. Dies muss auch in Schleswig-Holstein möglich sein.“

Weitere Artikel

Pressemeddelelse · Sybilla Nitsch · 10.04.2024 Ein Sargnagel für die Verkehrswende

"Jede zehnte Bahn in Schleswig-Holstein soll wegfallen", berichtet der SHZ am 9. April. Demnach plane die Landesregierung zum Fahrplanwechsel im Dezember eine drastische Verringerung des regionalen Zug-Angebots. Hierzu erklärt die verkehrspolitische Sprecherin der SSW-Landtagsfraktion, Sybilla Nitsch:

Weiterlesen

Pressemeddelelse · Christian Dirschauer · 27.03.2024 Cannabis-Prävention hinkt dem Gesetz hinterher

Sind die Präventionsangebote in Schleswig-Holstein gut genug aufgestellt, um auf die Cannabis-Legalisierung zu reagieren? Das wollten wir von der Landesregierung im Rahmen einer Kleinen Anfrage erfahren. Die Antworten sind alarmierend. Dazu erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der SSW-Landtagsfraktion, Christian Dirschauer:

Weiterlesen

Pressemeddelelse · Sybilla Nitsch · 25.03.2024 Northvolt drückt auf's Gas - und die Landesregierung schläft am Steuer ein

Zum heutigen offiziellen Baustart der Batteriezellenfabrik bei Heide erklärt die wirtschaftspolitische Sprecherin der SSW-Landtagsfraktion, Sybilla Nitsch:

Weiterlesen