Pressemeddelelse · 27.03.2020 Festung Friedrichsort: vom Mahnmal zum Kulturdenkmal

In der vergangenen Woche (19.03.2020) berichteten die Kieler Nachrichten umfangreich über eine Große Anfrage der SSW-Ratsfraktion zur Festung Friedrichsort (Drs. 0210/2020). In der Berichterstattung wurde zutreffend dargestellt, dass wir mit unserer Anfrage Bewegung in die Debatte um die Festung bringen wollen. Die Festung Friedrichsort ist die einzige deutsche Seefestung und stellt ein einzigartiges historisches Denkmal dar. Sie ist der Kristallisationspunkt der gemeinsamen dänisch-deutschen Geschichte unserer Stadt. Sie muss erhalten und nutzbar gemacht werden. Dazu erklärt der Vorsitzende der SSW-Ratsfraktion, Marcel Schmidt:

„Leider verfällt die Festung seit Jahren jedoch zusehends und ist so zu einem Mahnmal für Geschichtsvergessenheit sowie für frühere, schlechte Minderheitenpolitik geworden. Das führte nicht zuletzt zu der verhängnisvollen Entscheidung, die Festung einer Eigentümerkonstruktion auszuliefern, die für den Erhalt der Festung inzwischen eine reale Gefahr darstellt. Eine Eigentümerkonstruktion, die aus einer Gemengelage besteht, in der Privatpersonen, gemeinsam mit der stadteigenen Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, der KiWi, als Eigentümer den schleichenden Verfall der Festung begleitet haben. So gibt der Zustand der Festung nicht nur im baulichen Bereich zu denken. Vor allem die Altlastenproblematik ist beunruhigend. Direkt an der Wasserkante, direkt an der Kieler Förde bedeutet die Festung ein hochbelastetes Gebiet, das offenbar nicht sachgerecht oder auch gar nicht betreut und gepflegt wird. Es wird höchste Zeit, dass die Festung Friedrichsort in professionelle Hände kommt, damit Gefahren für dieses einzigartige Monument europäischer Gesichte sowie für Mensch und Umwelt verhindert werden.

 

Die SSW-Ratsfraktion ist der Auffassung, dass es überfällig ist, über Verantwortlichkeiten zu sprechen. Der allmähliche Verfall der Festung Friedrichsort dauert nun schon annähernd 20 Jahre an. Eine Sanierung in Bezug auf die Altlasten auf dem Gelände sowie in den Wassergräben hat offenbar nicht stattgefunden. Wer muss haften, wenn giftige oder gefährliche Stoffe in die Förde gelangen und dort Organismen und das Wasser gefährden?

 

Nicht auszudenken ist, was passiert, wenn der durch den Klimawandel zu erwartende Anstieg des Meeresspiegels eine direkte Verbindung von der Förde zu den belasteten Arealen der Festung schafft. Diese Gefahr kann beim Zusammentreffen widriger Umstände (z. B. bei extremen Wetterlagen) auch jetzt schon eintreten. Sind die jetzigen Eigentümer überhaupt in der Lage, diese Gefahren zu erkennen und – im Schadensfall – für die entstandenen Schäden zu haften? Oder anders gefragt: Kann es die Öffentlichkeit verantworten, das Gefahrenpotenzial, das die Festung derzeit darstellt, in den Händen einer Eigentümerstruktur zu lassen, die in den vergangenen 20 Jahren nicht einmal in der Lage war, so viel Gemeinsamkeit aufzubieten, dass sie dem schleichenden Verfall ihres Eigentums etwas hätte entgegensetzen können?

 

Wir brauchen Bewegung in der Debatte um die Zukunft der Festung und wir müssen der jetzigen Eigentümerstruktur dabei helfen, einen Ausweg aus dieser verkrusteten Situation zu finden. Es ist unsere Absicht, aus einem Mahnmal für Geschichtsvergessenheit und für die früh schlechte Minderheitenpolitik in Kiel eine Bereicherung für die Stadt zu schaffen. Die Festung soll ein Denkmal für die gemeinsame dänisch-deutsche Geschichte werden und ein beliebter Anlaufpunkt für den Tourismus. Wir sehen die Festung auch als Heimat für die Kreativwirtschaft und innovatives Denken. Von ihr sollen positive Impulse ausgehen, die der ganzen Stadt zugutekommen.“ 

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