Pressemeddelelse · 20.06.2006 Landeswald darf nicht verkauft werden

Der SSW fordert die Landesregierung auf, die Existenz des Landeswaldes zu sichern. „Im Moment überlegt die Landesregierung, die Aufgaben der Forstverwaltung auf die neuen Kommunalen Verwaltungsregionen zu verlagern und darüber hinaus die Wälder durch Verkauf zu privatisieren. Beides wäre Unsinn. Die Forstämter leisten eine hervorragende Arbeit und sind aus der Region nicht wegzudenken“, stellt der umweltpolitische Sprecher der SSW-Landtagsgruppe, Lars Harms, nach einem Besuch beim Forstamt Schleswig fest.

„Das Forstamt in Schleswig bewirtschaftet 9.600 Hektar landeseigenen Wald und ist darüber hinaus für 6.700 Waldbesitzer mit rund 23.000 Hektar kommunaler und privater Waldfläche zuständig. Diese Aufgaben kann eine Verwaltungsregion nicht so einfach nebenher erledigen. Dafür bedarf es weiterhin einer eigenen Forstverwaltung in Landesregie.

Für den gesamten Norden und Westen des Landes ist Schleswig zudem inzwischen der einzige forstliche Ausbildungsort. Dieses Angebot gilt es zu hegen und zu pflegen, wie man es in der Forstwirtschaft schon immer getan hat. Beim Forstamt Schleswig werden nicht nur qualifizierte Ausbildungsplätze für die staatliche Forstverwaltung und Forstbewirtschaftung vorgehalten, auch die Privatwirtschaft hat etwas von diesen Ausbildungsplätzen. Viele der Auszubildenden aus Schleswig sind in privaten Forsten und in verwandten Bereichen untergekommen. Damit leistet das Forstamt Schleswig, wie auch die gesamten Landesforsten, einen wichtigen Beitrag im ländlichen Raum zur Ausbildungsoffensive in Schleswig-Holstein“, so Harms.

Im Gespräch mit Forstamtsleiter Bernd Friedrichsdorf machte der SSW-Landtagsabgeordnete keinen Hehl daraus, dass er den Verkauf des ganzen oder von Teilen des Landeswaldes ablehnt: „Auch die privaten Wälder werden vom Steuerzahler in Millionenhöhe finanziell unterstützt. Bei einem Verkauf der Landeswälder wäre somit nichts gewonnen, weil diese Unterstützung dann auch für die ehemaligen Landeswaldflächen zu zahlen wäre. Man gäbe dafür aber die komplette politische Einflussmöglichkeit auf diesen Bereich auf.

Die Landesforsten sind die größte zusammenhängende Naturschutzmaßnahme in Schleswig-Holstein und sollen es auch bleiben. Wir müssen weiterhin eine naturnahe Waldbewirtschaftung gewährleisten und die vielen lokalen Umweltbildungsmaßnahmen erhalten. Deshalb eignet sich der Landeswald einschließlich großer Waldflächen im Kreis Schleswig-Flensburg nicht für einen Verkauf“, gibt der SSW-Landtagsabgeordnete zu bedenken.


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