Rede · 25.01.2002 Neustrukturierung der Studienangebote für Architektur und Bauingenieurwesen

Sowohl die Große Anfrage der CDU zur Hochschulentwicklung als auch der von der CDU-Fraktion geforderte Bericht zur Neustrukturierung der Studienangebote für Architektur und Bauingenieurwesen befassten sich in erster Linie mit den Veränderungen in der Hochschullandschaft, die mit dem „Fachhochschul-Dreieck“ Eckernförde-Kiel-Lübeck zu tun hatten. Da wir bisher nur die Anfrage zur Hochschulentwicklung debattiert haben, ist es gut, dass wir uns heute noch mal im Plenum mit dem Bericht auseinander setzen. Mag sein, dass es schon in Vergessenheit geraten ist, aber die Presseveröffentlichungen der Landesregierung zur Hochschulentwicklung im Juni letzten Jahres hatten in Bereichen der schleswig-holsteinischen Hochschullandschaft für heftige Aufregung gesorgt. Besonders von Seiten der FH-Kiel kam massive Kritik – nicht unmittelbar wegen der politischen Beschlüsse, sondern eher wegen der Art und Weise, wie der Hochschule diese Beschlüsse vorgelegt wurde. Wir hoffen, dass sich die Wogen schnell glätten werden – denn alles andere wäre schlimm für die anstehenden Strukturänderungen.
Die Kernpunkte sind: Die Aufwertung der Muthesius-Hochschule und eine Konzentration im Lehrangebot der Fachhochschulen.
Den Weg, den die Landesregierung mit der geplanten Aufwertung der Muthesius-Hochschule einschlägt, wonach sie zu einer künstlerisch-wissenschaftlichen Hochschule aufgewertet werden soll, ist aus unserer Sicht eine logische Konsequenz Verselbständigung der Muthesius-Hochschule. Dieser Weg wird vom SSW ausdrücklich begrüßt.
Die Umwandlung des FH-Studienganges Architektur in einen Kunsthochschul-Studiengang und die Verlagerung des Architektur-Studienganges der FH-Kiel zur Muthesius-Hochschule bedeutet, dass in Kiel eine Kunsthochschule errichtet wird, die sich künftig sowohl im nationalen wie auch im internationalen Bereich durchsetzen wird. Dies halte ich eindeutig für einen Gewinn für Schleswig-Holstein.
Hierbei möchte ich jedoch anmerken, dass es nicht darum gehen darf, hier nur reine „Entwurfsarchitekten“ auszubilden. Es ist auch notwendig, dass weiterhin harte „Architekten-Facts“ und Praxisnähe gelehrt werden.
Diese Änderung darf aber nicht dazu führen, dass der Standort Eckernförde der FH-Kiel Verlierer der Neustrukturierung wird. Gerade die Fachhochschule Eckernförde hat mit den Studiengängen Architektur und Bauingenieurwesen in Schleswig-Holstein gute Erfahrungen gemacht. Hier fand durch die gemeinsame Hochschule schon frühzeitig der Dialog beider Fachrichtungen statt, wie er auch im späteren Berufsleben notwendig ist. Durch die Verlagerung des Studienganges Architektur aus Eckernförde an die Muthesius Hochschule verliert der Standort einen wichtigen Bereich.
Es ist vorgesehen, den Studiengang Bauingenieurwesen in Lübeck auslaufen zu lassen und den größten Teil des Lehrpersonals nach Eckernförde zu verlagern. Man wird aber in Lübeck nicht ganz auf den Bereich Bauingenieurwesen verzichten und auch weiterhin ein Architekturstudium erhalten. Dieses Lehrangebot stellt somit die Alternative zu dem zukünftigen Angebot der Muthesius-Hochschule dar. Vorgesehen ist weiterhin eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Lübeck und der FH-Wismar – dies ist eine gute Perspektive.
Aus Sicht des SSW muss nun im Gegenzug von Seiten der Landesregierung gewährleistet werden, dass durch die Konzentration des Studienangebotes Bauingenieurwesen der Standort Eckernförde auch wirklich gestärkt wird. Dazu gehört z.B., dass – wie von den Studierenden gefordert – das BWL-Studium verstärkt angeboten wird. Und dazu gehört, dass bei der Umsetzung der Strukturpläne nicht die Kostenneutralität im Mittelpunkt steht, denn diese Rechnung wird so nicht aufgehen können.

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