Pressemeddelelse · Lars Harms · 28.08.2019 Weil eSport eben doch Sport ist

Zum Rechtsgutachten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zum Thema e-Sport erklärt der Vorsitzende des SSW im Landtag, Lars Harms:

"eSport veranschaulicht den fließenden Übergang zwischen Sport und Denksport: Es ist erstaunlich, wie viele Kinder und Jugendliche von eSport fasziniert sind."

Obenstehender Satz stammt von der Homepage des Deutschen Olympischen Sportbundes. Allerdings habe mir erlaubt, den Begriff Schach durch eSport zu ersetzen. Denn im Gegensatz zum eSport wird Schach vom DOSB als Sportart anerkannt. Und das obwohl die laut DOSB-Richtlinie erforderliche "eigenmotorische Aktivität des Sportlers“ auch auf dem Schachbrett nur schwer umzusetzen sein dürfte. Ebenso wie beim Sportschießen, wo es ganz erheblich darauf ankommt, seinen Körper bis auf den Finger am Abzug möglichst gar nicht zu bewegen.

Hier wird deutlich: Der olympische Sportbund nimmt die eigenen Regeln nicht immer ganz ernst. Beim eSport allerdings weigert man sich beharrlich. Warum eigentlich? Angesichts des Mitgliederschwundes in den Sportvereinen müsste auch dem DOSB einleuchten, dass der klassische Sport den e-Sport mehr braucht als umgekehrt.

Allein die vom DOSB vorgenommene künstliche Aufteilung in eSports und eGaming ist Tinnef. eSport ist viel mehr als klassische Sportarten am Computer zu simulieren. eSport ist wettbewerbsorientiertes Spielen, bei dem es wie bei vielen anderen Sportarten auch auf Reaktionsvermögen, Präzision, Strategie, Teamgeist und natürlich auch viel Training ankommt. Diese sportlichen Eigenschaften werden im Fifa-Match ebenso benötigt wie bei League of Legends oder Rainbow Six Siege. Insofern macht eine begriffliche Trennung genau so wenig Sinn wie die ewige Debatte, ob eine PC-Fußballsimulation dem „echten“ Rasensport gleichzusetzen ist. Ist sie natürlich nicht. Der eSportler kickt keinen Ball, sein Sportgerät sind Tastatur und Maus.

Wir vom SSW werden den eSport weiter politisch unterstützen. Und wir werden uns dafür einsetzen, dass die Pläne für das eSport-Haus in Kiel und die eSport-Akademie in Heide weiter voran getrieben werden. DOSB-Gutachten hin oder her. Weil eSport eben doch Sport ist.

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