Pressemitteilung · 22.04.2020 Verlässliches Krisenmanagement geht anders

Zur angekündigten Maskenpflicht in Schleswig-Holstein erklärt der Vorsitzende des SSW im Landtag, Lars Harms:

Und noch so ein unkoordinierter Schnellschuss der Jamaika-Regierung: Mit der angekündigten Maskenpflicht dürfte der Ansturm auf Gesichtsmasken jetzt wohl biblische Ausmaße annehmen. Und da Gesichtmasken schon jetzt kaum erhältlich sind, ist der große Frust vorprogrammiert.

Ausbaden dürfen das die Kommunen und Apotheker vor Ort. Die werden schon jetzt mit Fragen bombardiert, die sie gar nicht beantworten können, weil auch sie nur aus der Zeitung wissen, was da auf sie zurollt. Die jüngste Kritik der Flensburger Oberbürgermeisterin spricht hier Bände.

Ich habe großes Verständnis, dass die Bekämpfung der Coronakrise ein komplexes Unterfangen ist und zügige Entscheidungen erfordert. Dennoch können die Kommunen und Kreise zu Recht erwarten, dass sie in Beschlüsse eingebunden oder zumindest vorab informiert werden. Sie müssen die ganzen Verordnungen aus Kiel schließlich vor Ort durchsetzen. Was die Landesregierung den Menschen als "auf Sicht fahren" verkauft, erleben viele mitunter als politischen Blindflug. Noch vor wenigen Tagen hieß es, eine Maskenpflicht würde nicht in die Verordnung aufgenommen. Nun glaubt der Ministerpräsident doch an Masken. Sei es drum. Verlässliches Krisenmanagement geht jedenfalls anders.

Dass jetzt alle beim Einkaufen und im Bus eine Maske tragen sollen, ist für sich genommen nicht verkehrt. Eine Maskenpflicht ohne zertifizierte Schutzmasken könnte die Menschen aber auch in falsche Sicherheit wiegen und die mühsam erreichte Akzeptanz für Mindestabstände wieder gefährden. Deshalb auch von unserer Seite noch einmal der klare Apell an die Bürgerinnen und Bürger: Schals, Tücher und selbstgenähte Masken ersetzen nicht den empfohlenen Mindestabstand von 1,5 Metern, sondern bieten nur einen geringen zusätzlichen Schutz.

Weitere Artikel

Rede · Christian Dirschauer · 16.10.2025 Wir entwickeln die Grundlagen unseres Zusammenlebens weiter

„Erstens: Das Land schützt die Rechte und Interessen pflegebedürftiger Menschen und pflegender Angehöriger…Zweitens: Kinderrechte…Wer heute Kindern eine Stimme gibt, stärkt die Demokratie von morgen…Drittens: Dass im Entwurf nun das kulturelle Erbe, insbesondere das der nationalen Minderheiten und Volksgruppen sowie der jüdischen Kultur, unter den Schutzauftrag des Landes gestellt wird, ist ein großer Fortschritt.Viertens: Mit der Einführung der Verfassungsbeschwerde sagen wir als Land: Wir trauen unseren Bürgerinnen und Bürgern zu, ihre Rechte selbst in Anspruch zu nehmen.“

Weiterlesen

Rede · Sybilla Nitsch · 16.10.2025 Wir wollen eine echte grüne Wasserstoffwirtschaft

„Was aber nicht geht, wirklich gar nicht, ist Greenwashing von Wasserstoff. Und genau das ist es, was passiert, wenn die FDP von CO2-Projekten unter dem Meer spricht. Wir produzieren grauen Wasserstoff, verpressen das CO2 und nennen ihn dann blauen Wasserstoff. Und dann tun wir alle so, als wäre das eine saubere Lösung. Ist es aber nicht!“

Weiterlesen

Rede · Dr. Michael Schunck · 16.10.2025 Der Klinik-Atlas steht für Transparenz und Klarheit

„Generell ist zu beobachten, dass der Klinik-Atlas offenbar eine Lücke schließt. Er ist transparent und vor allem unabhängig. Das ist wohl vielen Trägern ein Dorn im Auge. Bedauerlicherweise hört die Bundesgesundheitsministerin diesen Lobby-Gruppen sehr gut zu. Nach Presseberichten ist die Projektgruppe eingestellt worden; und zwar rückwirkend zum Sommer. Das ist ein Rückschritt und ein Schlag ins Gesicht mündiger Patientinnen und Patienten“

Weiterlesen