Pressemitteilung · 25.03.2015 Alle gegen Fracking – Piraten scheren aus

Der Umweltausschuss hat in heutiger Sitzung den sogenannten Antifracking-Gesetzentwurf der Piraten-Fraktion abgelehnt. Dazu sagen die energiepolitischen Sprecher der Koalitionsfraktionen Olaf Schulze (SPD), Detlef Matthiessen (Bündnis 90/Die Grünen), Flemming Meyer (SSW):

Den Gesetzentwurf der Piraten zur Verhinderung von Fracking haben wir abgelehnt, weil er in der vorliegenden Form, auch mit den von den Piraten selbst noch vorgeschlagenen Änderungen, aus formalen Gründen nicht umsetzbar ist. Einige Punkte sind vollzugsuntauglich, in Teilen ergäben sich Doppelzuständigkeiten, bei einigen Aspekten ist die Bundesgesetzgebung schon weiter. Der Piraten-Entwurf greift dem Wasserhaushaltsgesetz des Bundes vor, das sich derzeit in der Novellierung befindet. Wir wollen dann, wenn der bundespolitische Rahmen durch Gesetzgebung geklärt ist, die Landesgesetzgebung auf mögliche Änderungen prüfen.

Da die Piraten auf einer Abstimmung über ihren Gesetzentwurf bestanden, ist unsere gemeinsame schleswig-holsteinische Position gegenüber dem Bund nun leider geschwächt – das bedauern wir sehr, denn alle Fraktionen im Landtag stehen dem Fracking kritisch gegenüber. Piraten allein im hohen Haus: Die parteiübergreifende Fracking-kritische Haltung in Schleswig-Holstein wurde auch im Abstimmungsergebnis deutlich, nur die Piraten stimmten für ihren Gesetzentwurf.

Wir hätten es richtig gefunden, den Gesetzentwurf der Piraten erst dann zu beraten, wenn klar ist, was sich auf Bundesebene ändert. Denn dann könnten wir entsprechend Änderungen am Landeswassergesetz vornehmen. Leider war das mit den Piraten nicht zu machen.  

Ein Ausscheren aus der Gemeinschaft der Bundesländer, die schärfere Fracking-Regelungen anstreben, wäre unsolidarisch und nähme den Druck vom bundespolitischen Kessel.

Die aktuelle Diskussion zeigt jedoch, dass noch Bewegung auf der Bundesebene möglich ist. Wir wollen dagegen noch die Möglichkeiten der Einflussnahme auf die Bundesgesetzgebung nutzen.

Die Panikmache der Piraten, dass es jederzeit mit Fracking in Schleswig-Holstein losgehen könnte, ist unbegründet. Mit dem Landesentwicklungsplan geht eine Veränderungssperre einher, die Fracking in Schleswig-Holstein für die nächsten Jahre verhindert.

Weitere Artikel

Pressemitteilung · Lars Harms · 12.09.2024 Wohnungsbau: Bei „klimaneutral“ auch „sozial“ nicht vergessen

Zur heute vorgestellten Machbarkeitsstudie „Klimaneutraler Wohnungsbau in SH“ erklärt der wohnungsbaupolitische Sprecher der SSW-Landtagsfraktion, Lars Harms:

Weiterlesen

Pressemitteilung · Lars Harms · 12.09.2024 Das Grenzland wird lahmgelegt

Ab dem 16. September soll es wieder Grenzkontrollen auch an der Grenze zu Dänemark geben – so die Ankündigung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Diese lehnt der SSW entschieden ab und hat dazu heute einen Antrag eingereicht, in dem die Landesregierung dazu aufgefordert wird, sich gegen die Binnengrenzkontrollen im deutsch-dänischen Grenzland einzusetzen (Drucksache 20/2475). Dazu erklärt der innen- und rechtspolitische Sprecher der SSW-Landtagsfraktion, Lars Harms:

Weiterlesen

Pressemitteilung · Christian Dirschauer · 12.09.2024 Minderheitensprachen vor Gericht – nicht zu machen mit der Bundesregierung?

Seit vielen Jahren setzt sich der SSW dafür ein, dass Minderheiten- und Regionalsprachen in Deutschland auch vor den Gerichten gebraucht werden dürfen. Nachdem die Initiative unter der Regierung Merkel auf einem sehr guten Weg war, droht sie nun überraschend zu scheitern. Aus diesem Anlass fordert die SSW-Landtagsfraktion die Landesregierung auf, eine Bundesratsinitiative zu starten, um das für den Minderheitenschutz so wichtige Thema nicht unter den Teppich kehren zu lassen (Drucksache 20/2464).

Weiterlesen