Rääde · Lars Harms · 14.05.2014 Blei ist giftig und bleifreie Munition ist keine Glaubensfrage

Bereits seit mehreren Jahren wird bundes- und europaweit über die Verwendung bleihaltiger Munition zu jagdlichen Zwecken kontrovers diskutiert. Auslöser der Debatte ist die toxische Wirkung von Blei insbesondere bei Greifvögeln. Blei ist ein giftiges Schwermetall das aber nicht nur für Natur und Umwelt gravierende Folgen haben kann. Der Verzehr von bleikontaminierten Wildfleisch ist auch für Verbraucher gesundheitsschädigend – es schädigt das Nervensystem, die Nieren und das Herzkreislaufsystem. In diesem Zusammenhang möchte ich einen Punkt aus der Anhörung aufgreifen und deutlich machen, dass es mir fern liegt, den Jägern Absicht zu unterstellen, sie wollten Menschen oder Tiere vergiften. Fakt ist aber, Bleipartikel im Fleisch hat eine gesundheitsschädigende Wirkung.

 


 

Von den Befürwortern der bleihaltigen Munition wieder dargestellt, dass die Tötungswirkung bleihaltiger Munition besser sei, und dass das Wild dadurch weniger leide. Zudem sei das Abprallverhalten der bleihaltigen Munition geringer, was dazu führt, dass es weniger unkontrollierbare Querschläger gibt. 

 


 

Mittlerweile hat sich die Diskussion um bleifreie Munition zu einer Art Glaubensfrage - auch innerhalb der Jägerschaft - entwickelt. Dies ist ein Fazit, dass wir so auch aus der Anhörung mitnehmen können.

 

Lange Zeit wurde bleifreie Jagdmunition ihrer Wirksamkeit für die Jagd abgesprochen. Die Entwicklung der bleifreien Munition, ist aber inzwischen soweit fortgeschritten, dass immer mehr Geschosstypen und Kalibrierungen zur Verfügung stehen und auch die ursprünglichen Kinderkrankheiten sind ausgemerzt. Ein Umstieg auf bleifreie Geschosse ist mittlerweile für jeden Jäger möglich. Es gibt heute Alternativen, die in der jagdlichen Praxis einsetzbar sind.

 

Ich will nicht absprechen, dass es weitere Verbesserungsmöglichkeiten bei der bleifreien Munition gibt, aber eine zügige Weiterentwicklung werden wir nur erreichen, wenn der Druck auf die Industrie wächst. Aus diesem Grund ist es wichtig, ein Signal in Richtung der Industrie zu geben, dass in dem Bereich alternativer Munition mehr als bisher getan werden muss.

 


 

Es ist bekannt, dass die Diskussion um bleifreie Jagdmunition seit Jahren läuft. In Schleswig-Holstein liegt der Gesetzentwurf seit einem Jahr vor. Dann kann es aus meiner Sicht keinen Grund für einen zeitlichen Aufschub geben, mit der Begründung, Jäger kauften in der Regel mehr Munition als sie beim Jagen brauchten, da sie sie auch zu Übungszwecken nutzen. Ich kann nicht nachvollziehen, dass ein Jäger sich mit derart viel Munition eindeckt, wohlwissend, dass bei uns im Land eine rechtliche Änderung bezüglich der bleifreien Munition ansteht.

 

Es gibt aus meiner Sicht, keine triftigen Gründe mehr, die rechtlichen Grundlagen für bleifreie Jagd in Schleswig-Holstein zeitlich auszusetzen oder gänzlich davon abzuweichen. Aus diesem Grund stimmen wir dem Gesetzentwurf zu.

 


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