Rääde · Flemming Meyer · 23.02.2018 Die Bahn hat uns lange genug an der Nase herumgeführt

Flemming Meyer TOP 27 - Forderungen zur spürbaren Verbesserung des Marschbahnverkehrs

„Die Reisenden und Pendler wollen keine utopischen Luxuslösungen, sie wollen eine entsprechende Leistung für ihr Geld, nicht mehr und nicht weniger – das ist nur fair.“

Es ist noch gar nicht so lange her, da haben wir hier im hohen Haus über Anträge zur Marschbahn diskutiert. Seinerzeit waren die Anträge noch geprägt von „wünsch dir was“, mit altbekannten Forderungen, die ehrlicherweise nicht ohne weiteres umsetzbar sind. Das ist nicht das, was die Pendler an der Westküste von uns als Politik erwarten, wenn sie im Winter morgens oder abends auf ihren Zug warten müssen oder in überfüllten Zügen sich die Beine in den Bauch stehen. Die Reisenden und Pendler wollen keine utopischen Luxuslösungen, sie wollen eine entsprechende Leistung für ihr Geld, nicht mehr und nicht weniger – das ist nur fair. 

Seit der letzten Debatte zur Marschbahn hat es vor gut einem Monat im Wirtschaftsausschuss einen Informations- und Gedankenaustausch mit der Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn, Frau Manuela Herbort, gegeben. Die Intention des Treffens war klar: Mit dem Schulterschluss zwischen den Ausschussmitgliedern und dem Verkehrsminister sollte der Bevollmächtigten in aller Deutlichkeit klar gemacht werden, dass die bisherige Vorgehensweise der Bahn, auch in Bezug auf die Situation auf der Marschbahn, von uns als Politik so nicht mehr hingenommen wird. Bei dem Treffen wurden Worte gefunden, die unmissverständlich waren und es wurde deutlich, dass die Nachricht bei Frau Herbort angekommen war. 

Nun wissen wir ja, dass die Probleme auf der Marschbahn bereits in Zeiten der Küstenkoalition begonnen haben. Aus diesem Grund hat Minister Meyer bereits in seiner Amtszeit das Gespräch mit der Bahn geführt und entsprechende Zusagen bekommen, die, wie wir wissen, nicht eingehalten wurden. Heute können wir zu Recht sagen, die Bahn hat uns lange genug an der Nase herumgeführt und wir haben uns wirklich in Geduld geübt. Im Nachhinein war das ein Fehler, aber das weiß man immer erst später. Leidtragende waren die Reisenden und insbesondere die Pendler, die der unhaltbaren Situation auf der Marschbahn täglich und über Monate ausgesetzt waren. Das darf so nicht wieder vorkommen.

Die vorliegenden Anträge lesen sie sich wie eine Selbstverständlichkeit. Keine der aufgelisteten Forderungen scheint in irgendeiner Form übertrieben oder unerfüllbar. Genau so stelle ich mir den Forderungskatalog vor, wenn das Land die Marschbahn ausschreibt. Es wird Pünktlichkeit gefordert, genügend qualifiziertes Personal, Fahrzeugmaterial in einem vernünftigen Zustand, eine ausführliche Informationspolitik von Seiten des Betreibers, Aufrechthaltung der Infrastruktur und saubere Stationen. All das sind Forderungen, die weiß Gott nicht, über das Ziel hinausschießen. Die Bahnsteigverlängerung zwischen ‚Husum und Westerland ist keine neue Forderung, sie existiert seit vier Jahren und die Zusage darüber auch. 

Auch der zweigleisige Ausbau der Abschnitte Niebüll-Klanxbüll und Morsum-Westerland ist eine alte Forderung. Wir als SSW haben uns immer für den zweigleisigen Ausbau der Marschbahn ausgesprochen. Daran halten wir auch weiterhin fest, aber ich weise darauf hin, dass der Ausbau zur Zweigleisigkeit nicht unproblematisch ist. Vor allem der Ausbau auf Sylt ist nahezu unmöglich. Zum Teil müssten dort Flächen für ganz teures Geld erworben werden und zum anderen löst es nicht das Problem der Autoverladung in Westerland. Auch der Ausbau zwischen Niebüll und Klanxbüll ist nicht unproblematisch, denn eine solche Baumaßnahme würde sich über Jahre hinziehen und er wird den bestehenden Zugverkehr extrem verlangsamen und das geht wieder zu Lasten der Pendler. Das muss man einfach nur wissen, wenn man so eine Forderung aufstellt. Aber ich gebe der Koalition Recht, langfristig würde es zu einer Verbesserung führen. Auf dem Abschnitt könnte man dann den Zeitverlust kompensieren, der auf der Insel verloren gegangen ist.

Nun zu unserem Änderungsantrag. Es ist dahingehend eine Klarstellung, wenn wir über die Marschbahn reden und dabei über das Vorhalten eines wirksamen Wartungs- und Instandhaltungsmanagements, dann reden wir über das Betriebswerk Husum und nicht über den Standort Neumünster. Uns als SSW liegt sehr daran, dass der Standort Husum mit seinen knapp 50 hochqualifizierten Arbeitsplätzen weiterhin erhalten bleibt. Stimmen sie unserem Änderungsantrag zu und sprechen sie sich für die Stärkung des Betriebswerks in Husum aus als zentralen Wartungs-Stützpunkt der Marschbahn.

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