Präsemadiiling · 13.08.2004 Kreisarchiv muss in Nordfriesland bleiben

SSW stellt Dringlichkeitsantrag im Kreistag

Die SSW-Kreistagsfraktion stellt einen Dringlichkeitsantrag im Kreistag zum Erhalt des Kreisarchivs. „Wir wollen, dass das Kreisarchiv in Nordfriesland bleibt,“ sagte die Fraktionsvorsitzende Juliane Hegemann. „Regelmäßig beschließen wir im Kreistag Resolutionen, dass Einrichtungen im Kreis Nordfriesland nicht geschlossen werden sollen. Diesmal haben wir es selbst in der Hand, eine kreisangehörige Einrichtung weiter in Nordfriesland zu behalten. Deshalb muss der Kreistag dringend entscheiden, was er will. Wir wollen das Kreisarchiv auf jeden Fall in Nordfriesland behalten;“ sagte sie zu den Diskussionen, die Bestände des Kreisarchivs möglicherweise nach Schleswig ins Landesarchiv auszulagern.
„Das Kreisarchiv ist quasi das Gedächtnis unserer Region. Alle, die das Archiv nutzen wollen, müssen einen leichten und ortsnahen Zugang zum Archiv haben. Wenn das Kreisarchiv aus Nordfriesland ausgelagert wird, verlieren wir eine wichtige kulturelle und regionalwissenschaftliche Institution. Das können wir uns nicht leisten,“ pflichtete ihr Fraktionskollege Ulrich Stellfeld-Petersen bei. „Deshalb müssen schnellstmöglich alle Standortalternativen untersucht werden. Dabei darf es nicht nur darum gehen, Geld zu sparen, sondern es muss vielmehr darum gehen, Synergieeffekte - beispielsweise mit dem Nordfriisk Instituut in Bredstedt - auszunutzen und vernünftige Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten und die Nutzer des Archivs zu gewährleisten,“ führte Stellfeld-Petersen an.
Im Kreisarchiv befindet sich unter anderem Archivgut über die ehemaligen Kreise Südtondern, Husum und Eiderstedt, des Kreises Nordfriesland und von dessen Kommunen. Außerdem findet man dort Unterlagen von Verbänden, Vereinen, Betrieben und der Patenschaftskreise sowie aus Privatarchiven und ein umfangreiches Zeitungsarchiv.



Anlage:
Dringlichkeitsantrag des SSW:


Dringlichkeitsantrag
der Fraktion des SSW

Erhalt des Kreisarchivs in Nordfriesland


Der Kreistag möge beschließen:

Das Kreisarchiv Nordfriesland bleibt im Kreis Nordfriesland angesiedelt und wird nicht nach außerhalb des Kreisgebietes ausgelagert.

Die Verwaltung des Kreises Nordfriesland wird beauftragt, folgende Standortalternativen gleichwertig und ergebnisoffen zu überprüfen:
• Unterbringung des Kreisarchivs in frei werdenden kreiseigenen Liegenschaften.
• Unterbringung in einem Neubau in Husum.
• Unterbringung beim Nordfriisk Instituut in Bredstedt

Bei der Überprüfung der Standortalternativen sind folgende Inhalte zu überprüfen:
• Finanzielle Auswirkungen und Möglichkeiten zur Einwerbung von Drittmitteln für Ausbauten, Anbauten oder Neubauten (je nach Lösung).
• Finanzielle Auswirkungen bei den zukünftigen Betriebskosten (je nach Lösung).
• Mögliche Synergieeffekte und Zusammenarbeitsmöglichkeiten bei der Aufgabenerfüllung (je nach Lösung).
• Darstellung der Möglichkeiten zur Verbesserung der Raumsituation für das Kreisarchiv (je nach Lösung).
• Darstellung der Möglichkeiten zur Verbesserung der Aufgabenerfüllung für das Kreisarchiv (je nach Lösung).


Begründung

Zur Dringlichkeit:
Die räumliche Situation des Kreisarchivs im „Schloss vor Husum“ hat sich erheblich verschlechtert und die bisher angedachte Lösung in Form einer Unterbringung im „Nissenhaus“ hat sich als nicht durchführbar erwiesen. Zurzeit wird unter anderem diskutiert, das Kreisarchiv ins Landesarchiv nach Schleswig auszulagern.
Aufgrund der anhaltend schlechten räumlichen Situation und der damit verbundenen notwendigen Entscheidung, welche Lösung in Zukunft angestrebt werden soll sowie aufgrund der Notwendigkeit, dass das Kreisarchiv in Nordfriesland verbleibt, besteht dringender Handlungsbedarf.

In der Sache:
Das Kreisarchiv Nordfriesland stellt das „Gedächtnis“ Nordfrieslands dar und stellt für Historiker, Forscher und Privatpersonen die ortsnahe Information über die nähere Zeitgeschichte Nordfriesland sicher. Diese Ortsnähe gilt es zu erhalten. Deshalb muss der Kreis Nordfriesland dafür Sorge tragen, dass das Kreisarchiv nicht ausgelagert wird, sondern weiterhin am Standort Nordfriesland verbleibt.
Um möglichst schnell hier zu vernünftigen Lösungen zu kommen, müssen dringend die entsprechenden Alternativen geprüft werden, wobei nicht nur ausschließlich finanzielle Aspekte, sondern auch Fragen der Unterbringung, der effektiven Aufgabenerfüllung und der Nutzung von Synergieeffekten entscheidungsrelevant sein müssen.




Juliane Hegemann
(Fraktionsvorsitzende)

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