Press release · 28.02.2000 Politisches Gewicht des SSW in Schleswig-Holstein gewachsen

Der SSW-Landesvorstand hat sich heute in Flensburg mit dem Ergebnis der Landtagswahl befasst. In einer anschließenden Pressekonferenz erklärte die SSW-Vorsitzende Gerda Eichhorn und die SSW-Spitzenkandidatin Anke Spoorendonk:

"Mit drei Mandanten haben wir gute Bedingungen um unsere solide Landtagsarbeit fortzusetzen. Der SSW wird jetzt den unabhängigen Kurs fortsetzen, den wir bereits vor der Wahl deutlich abgesteckt haben. Wir sind offen für eine sachliche Zusammenarbeit mit allen Parteien im Landtag. Die drei Landtagsabgeordneten des SSW werden auch zukünftig im Einzelfall entscheiden, welche politischen Initiativen unsere Unterstützung erhält."

"Durch die Steigerung der Landtagsmandate ist das politische Gewicht des SSW in Schleswig-Holstein weiter gewachsen. Wir erwarten, dass die kommende Regierung diesen Bedeutungszuwachs zur Kenntnis nimmt, und sich mit den Anliegen den SSW seriös auseinandersetzt. Nur wenn der SSW seine Kernforderungen in der Regierungspolitik wiedergespiegelt sieht, werden wir auch in Zukunft die Haushalte einer rot-grünen Regierung mittragen können."

Spoorendonk und Eichhorn kündigten an, der SSW werde sich noch intensiv mit den Wahlergebnissen des SSW auseinander zu setzen haben, da die Zahlen einige "Merkwürdigkeiten" aufwiesen, die näher analysiert werden müssten. Dieses gelte vor allem für das Auseinanderklaffen der Erst- und Zweitstimmen:

"Die unterschiedlichen Ergebnisse den Erst- und Zweitstimmen zeigen, dass der SSW nicht nur vom neuen Zweistimmen- Wahlrecht profitiert. Der SSW hat in seinen 14 traditionellen Wahlkreisen überraschenderweise 37.126 Erststimmen bekommen, aber nur 34.777 Zweit-Stimmen. Damit haben wir unser Wahlergebnis im Landesteil Schleswig bei den Erststimmen in etwa gehalten. Mit landesweiten 2,6% ist prozentual in etwa das Ergebnis von 1996 (2,5%) erreicht. Bei den Zweitstimmen haben wir demgegenüber aber fast 4.000 Stimmen verloren. Allerdings ist dieser Stimmenrückgang im Landesteil Schleswig auch vor dem Hintergrund des phantastischen Wahlerfolges des SSW von 1996 zu sehen."

In einer ersten Interpretation dieser Ergebnisse merkten die beiden SSW-Spitzenfrauen selbstkritisch an, der SSW müsse seinen Umgang mit dem neuen Wahlrecht überdenken:

"Die Differenz bei den beiden Stimmen bedeutet auf der einen Seite, dass unsere lokalen Kandidaten viel Sympathie genießen. Das ist natürlich erfreulich. Auf der anderen Seite haben wir aber unseren Wählerinnen und Wählern nicht deutlich genug vermittelt können, dass die Zweitstimme die entscheidende Stimme ist. Im Landesteil Schleswig hat das Zweistimmen-Wahlrecht also keinen Vorteil für den SSW gebracht. Daher muss der SSW bei der nächsten Landtagswahl seine Wahlstrategie diesbezüglich überdenken. Wenn der SSW im Landesteil Schleswig genauso viele Zweitstimmen wie Erststimmen bekommen hätte, wären wir mit vier Mandaten in den Landtag eingezogen."

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