Rääde · Lars Harms · 12.09.2014 Wir wollen, dass der ökologische Landbau sich in Schleswig-Holstein weiterentwickeln und ausweiten kann

Die Debatten um den ökologischen Landbau sind häufig davon geprägt, dass sie in Grundsatzdebatten abdriften die sich verhärten. Dies ist durchaus bedauerlich, denn dies ist der falsche Weg mit dem Thema umzugehen. Daher möchte ich vorweg klarstellen, beide Formen der Landwirtschaft - konventionelle wie ökologische - haben ihre Berechtigung. 

 


 

Ökologischer Landbau ist keine grüne Erfindung. Sie hat in unterschiedlicher Weise eine lange Tradition, die weit ins letzte Jahrhundert zurück reicht. Der Gedanke ist geprägt vom Wirtschaften im Einklang mit der Natur. Die nachhaltige und ganzheitliche Produktion von Lebensmittel steht hier im Mittelpunkt, unter besonderer Berücksichtigung von Natur, Umwelt und Tierwohl. Die grundlegende Zielsetzung der ökologischen Landwirtschaft besteht darin, einen möglichst geschlossen betrieblichen Nährstoffkreis zu erreichen. 

 

Dieses soll unter anderem erreicht werden durch:

 

- den Erhalt und die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit,

 

- den Verzicht auf Pflanzenschutz mit chemisch-synthetischen Mitteln, 

 

- die Anwendung mechanischer Unkraut-Bekämpfungsmaßnahmen,

 

- eine artgerechte Tierhaltung, samt weitgehender Verzicht auf Antibiotika.

 

Diese Liste lässt sich durchaus weiter fortführen. 

 


 

Damit leisten die ökologisch wirtschaftenden Betriebe einen besonderen Beitrag zum Erhalt der natürlichen Ressourcen und schonen diese im besonderen Maße. Dieser positive Effekt hat entsprechende Auswirkungen auf den Bodenschutz, den Gewässerschutz, den Artenschutz und den Tierschutz. Aufgrund der besonders ressourcenschonenden und umweltverträglichen Wirtschaftsform, die sich am Prinzip der Nachhaltigkeit orientiert, erfüllt der Ökolandbau Aspekte, die über die reine Nahrungsmittelproduktion hinausgehen. 

 

Mittlerweile ist der gesellschaftliche Wille immer stärker geworden, Umweltaspekte in der Landwirtschaft zu berücksichtigen und zu fördern. Dies gilt im Übrigen auch für die konventionelle landwirtschaftliche Förderung – Stichwort Agrarumweltmaßnahmen. 

 

Der Umfang im ökologischen Landbau ist aber deutlich höher.

 


 

Dieser Effekt ist auch bei der Nachfrage von ökologisch produzierten Lebensmitteln spürbar. Deutschland hat mit Abstand den größten Markt an Bio-Produkten in der EU und steht weltweit nach den USA an zweiter Stelle. Beim Bundeslandwirtschaftsministerium ist nachzulesen, dass der Gesamtumsatz an Lebensmittel aus ökologischem Anbau, in Deutschland bei rund 7,55 Milliarden Euro liegt. Dies ist ein Anteil von 3,7 Prozent des Lebensmittelmarktes. Und nach Einschätzung von Experten besteht weiterhin deutliches Wachstumspotential.

 

Der Verbraucher legt steigenden Wert auf eine ökologische Produktion, eine artgerechte Tierhaltung sowie auf Produkte aus regionaler Herkunft.

 

Es ist erfreulich, dass wir in Schleswig-Holstein eine Steigerung der Ökoanbaufläche verzeichnen konnten. So gab es in 2013 - gegenüber dem Vorjahr - rund 5.000 Hektar mehr Anbaufläche. Dies entspricht einer Steigerung von ca. 14%. Aber immer noch macht der ökologische Landbau nur knapp 4% der landwirtschaftlich genutzten Fläche bei uns aus. Damit liegen immer noch unter dem Bundesdurchschnitt, der bei 7% liegt.

 

Aus diesem Grund sehen wir unseren Antrag als Beitrag, um den ökologischen Landbau in Schleswig-Holstein zu stärken. Es gab schließlich eine Zeit, vor dieser Regierung, wo der ökologische Landbau es bei uns im Land extrem schwer hatte. Dies machen wir anders. 

 

Mit der Strategie verfolgen wir auch das Ziel die Rahmenbedingungen für den ökologischen Landbau zu verbessern. Wir wollen einen Weg aufzeigen, damit der ökologische Landbau sich in Schleswig-Holstein weiterentwickeln und ausweiten kann.

 


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