Rääde · Flemming Meyer · 11.12.1997 Ausbau der Bahnstrecke Niebüll-Westerland

Wir können dem Antrag der CDU insofern zustimmen indem wir die Auffassung teilen, daß eine Verlegung der Autoverladung von Niebüll nach Klanxbüll verkehrspolitisch und ökologisch keinen Sinn macht. Eine Klanxbüll-Lösung würde die Probleme, die es ohne Zweifel in der Stadt Niebüll durch die vielen Autos bereits gibt, nur verlagern.

Die Stadt Niebüll hat sich ja auch bereits gegen eine solche Lösung ausgesprochen. Was notwendig ist, sind mehr Parkplätze in Niebüll und eine bessere Lenkung des Verkehrs. Die Stadt hat der DB Autozug GmbH schon Flächen dafür in Aussicht gestellt.

Zurück bleiben die großen Kapazitätsprobleme auf der Strecke Niebüll-Westerland, die zur erheblichen Problemen und Erschwernissen bei der Abwicklung des Personen- und Autozugverkehrs nach Sylt beitragen. Im Landesnahverkehrsplan ist die Verkehrsdichte in diesen Bereich eindrucksvoll durch Zahlen belegt worden. Nur im Hamburger Randgebiet haben wir im Personenschienenverkehr eine größere Dichte als auf dieser Strecke. Besonders die Pendler von Klanxbüll nach Niebüll klagen überhebliche Verspätungen der Regionalzüge, da die Autozüge Vorfahrtsrecht auf der eingleisigen Strecke haben. Es gibt also Handlungsbedarf in diesem Bereich.

Der zweigleisige Ausbau der Eisenbahnstrecke Niebüll-Westerland ist deshalb seit langem eine Forderung des SSW. Aber genau wie bei der Wiedereröffnung der Strecke Niebüll-Tønder können wir uns bei der Beurteilung solcher Forderungen nicht von den finanzpolitischen Realitäten verabschieden. Nach Schätzungen von Experten würde der gesamte Ausbau der Strecke Niebüll-Westerland mindestens 60 Millionen DM kosten. Das ist vom Land alleine in überschaubarer Zeit leider nicht aufzubringen. Das müssen wir unseren Bürgern und Bürgerinnen auch ehrlich sagen. Wir dürfen hier keine falsche Vorstellungen erwecken.

Im ersten Schienennahverkehrsplan der Landesregierung ist der zweigleisige Ausbau der Strecke nur als Option nach dem Jahre 2010 vorgesehen. Auch deshalb hat der Kreistag von Nordfriesland realistischer Weise erst einmal nur den Ausbau der Strecke Niebüll-Klangsbüll gefordert. Aber auch diese Variante ist natürlich nicht sehr billig.

Der SSW ist zwar immer noch der Meinung das zweigleisige Ausbau der Strecke Niebüll-Westerland sinnvoll ist, doch viel wesentlicher ist es für uns, daß endlich etwas passiert, damit unseren Bürgern und Bürgerinnen wirklich geholfen wird. Unter dem Aspekt finden wir das Konzept zur Lösung der Kapazitätsprobleme auf der Strecke Niebüll-Klangsbüll, daß die Bündnisgrünen und der private „Fahrgastverband Pro Bahn“ im Vorfeld der Landtagssitzung vorgelegt haben, schon interresant.

Wir sind der Meinung, daß wir uns im Ausschuß mal intensiv mit dem vorgeschlagenen Betriebssystem für eine neue Signaltechnik beschäftigen sollten. Wenn sich heraus stellt, daß dieses System wirklich ermöglicht, den Auztozug und die Regionalbahn, in einem Abstand von nur zwei bis drei Kilometern fahren zu lassen, würden mit einem Schlag unsere Probleme gelöst werden und zu einem viel billigeren Preis. Wir wären die letzten die sich dann einer solchen Lösung im Weg stellen würden.

Nach meinen Informationen gibt es ähnliche Betriebssysteme zur Lösung der Kapazitätsprobleme auf den Bahnschienen in Dänemark. Die bisherigen Erfahrungen scheinen dort positiv zu sein. Der SSW ist also offen dafür dieses Konzept im Ausschuß zu diskutieren und gegebenfalls die Landesregierung um eine ernsthafte Überprüfung zu bitten. Den die Kapazitätsprobleme der Strecke Niebüll-Westerland müssen im Interesse der Fahrgäste so schnell wie möglich gelöst werden.

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