Speech · 12.12.1997 Wiedereinführung des Buß- und Bettages

Manche Menschen sind einfach schlechte Verlierer. Nachdem die Bürgerinnen und Bürger Schleswig-Holsteins sich nicht dazu entschließen konnten, den Buß- und Bettag wieder einzuführen, möchte die CDU des Volkes Meinung einfach nicht akzeptieren. Sie strebt jetzt eine Änderung des Pflegeversicherungsrechts an, um den Buß- und Bettag wieder gesetzlich anordnen zu können.
Hartnäckigkeit ist in der Politik häufig eine Tugend. Es ist aber genauso eine Tugend, zu erkennen, wann der politische Gestaltungswille zu reiner Schaumschlägerei führt, weil die Mehrheitsverhältnisse klar sind. Zumal es nicht nur eindeutige parlamentarische Mehrhei-ten, sondern sogar eine Volksbefragung dazu gibt.

Die CDU-Fraktion will das Ergebnis dieser Befragung aber nicht akzeptieren. Sie wird aber damit leben müssen, denn es ist nicht einzusehen, weshalb jetzt über die Köpfe von Mehrheiten hinweg der Buß- und Bettag wieder auferstehen soll.

Die Bevölkerung (und somit auch die Arbeitnehmer) ist befragt worden, und sie hat es abgelehnt, den Buß- und Bettag zu finanzieren - das kann man offensichtlich nicht oft genug wiederholen. Es ist überhaupt nicht ersichtlich, wieso es jetzt den einzelnen Arbeitgebern überlassen werden soll, zu entscheiden, ob die Arbeitnehmer für die Pflegeversicherung extra arbeiten sollen, oder ob ihnen ein Urlaubstag gestrichen wird.
Die Menschen in Schleswig-Holstein sollen selbst über ihren Urlaub und ihre freie Zeit entscheiden dürfen. Diese Freiheit würde ihnen mit der Umsetzung der bayerischen Lösung genommen.

Fazit: Die CDU-Fraktion hat ganz nach ihrem beliebten Motto doppelt hält besser schon wieder den Buß- Und Bettag angesprochen. Der Landtag der 14. Wahlperiode hat sich schon x-mal mit dem Thema beschäftigt. Das Ergebnis war jedes mal das selbe. Es liegt der Verdacht nahe, daß der vorliegende Antrag nichts als die Vorlage für noch eine Selbstdarstellung der CDU zum Thema Buß- und Bettag ist.

Weitere Artikel

Speech · Christian Dirschauer · 16.10.2025 Wir entwickeln die Grundlagen unseres Zusammenlebens weiter

„Erstens: Das Land schützt die Rechte und Interessen pflegebedürftiger Menschen und pflegender Angehöriger…Zweitens: Kinderrechte…Wer heute Kindern eine Stimme gibt, stärkt die Demokratie von morgen…Drittens: Dass im Entwurf nun das kulturelle Erbe, insbesondere das der nationalen Minderheiten und Volksgruppen sowie der jüdischen Kultur, unter den Schutzauftrag des Landes gestellt wird, ist ein großer Fortschritt.Viertens: Mit der Einführung der Verfassungsbeschwerde sagen wir als Land: Wir trauen unseren Bürgerinnen und Bürgern zu, ihre Rechte selbst in Anspruch zu nehmen.“

Weiterlesen

Speech · Sybilla Nitsch · 16.10.2025 Wir wollen eine echte grüne Wasserstoffwirtschaft

„Was aber nicht geht, wirklich gar nicht, ist Greenwashing von Wasserstoff. Und genau das ist es, was passiert, wenn die FDP von CO2-Projekten unter dem Meer spricht. Wir produzieren grauen Wasserstoff, verpressen das CO2 und nennen ihn dann blauen Wasserstoff. Und dann tun wir alle so, als wäre das eine saubere Lösung. Ist es aber nicht!“

Weiterlesen

Speech · Dr. Michael Schunck · 16.10.2025 Der Klinik-Atlas steht für Transparenz und Klarheit

„Generell ist zu beobachten, dass der Klinik-Atlas offenbar eine Lücke schließt. Er ist transparent und vor allem unabhängig. Das ist wohl vielen Trägern ein Dorn im Auge. Bedauerlicherweise hört die Bundesgesundheitsministerin diesen Lobby-Gruppen sehr gut zu. Nach Presseberichten ist die Projektgruppe eingestellt worden; und zwar rückwirkend zum Sommer. Das ist ein Rückschritt und ein Schlag ins Gesicht mündiger Patientinnen und Patienten“

Weiterlesen