Press release · 10.06.2002 Untersuchungsausschuss ist keine Veranstaltung für Hobby-Detektive

Der Pröhl-Lohmann-Untersuchungsausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtages tagte heute den vierten Montag. Dazu erklärt das SSW-Ausschussmitglied Anke Spoorendonk:

„Die Menschen im Lande erwarten von uns, dass wir aufklären, ob es korrupte Strukturen in der Landesregierung gegeben hat. Diese Erwartungen verführt offensichtlich einige Ausschuss-Mitglieder, über das Ziel hinauszuschießen. Zeugen werden geladen, ohne dass man vorher genau weiß, was man eigentlich von ihnen erfahren will. Die Mitglieder hoffen, dass sie vielleicht per Zufall auf einen interessanten Hinweis stoßen. Ein Untersuchungs­ausschuss ist aber keine Veranstaltung für Hobby-Detektive. Dieses blinde Vorgehen bringt das Ansehen des Ausschusses in Gefahr.“

Spoorendonk mahnt zum ruhigen Vorgehen: „Wir haben keine Akten. Erst wenn wir mehr als nur Zeitungsausschnitte haben, können wir auch unseren Auftrag erfüllen. Niemand sollte sich gezwungen sehen, auf Teufel komm’ raus, zu untersuchen. Derzeit können wir eben nur begrenzt aufklären, weil die staatsanwaltlichen Ermittlungen in vollem Gange sind.

Erst wenn ausreichendes Material vorliegt, sollten wir befragen. Ist das nicht der Fall, ver­heddern wir uns, wie heute geschehen, in unerfreulichen Verfahrensfragen. Ich bin nicht länger bereit hinzunehmen, dass Anwälte durch ihren Aktenvorsprung den Untersuchungs­ausschuss vorführen können. Das ist mit dem Ansehen des Parlamentes nicht vereinbar und den Menschen im Lande auch nicht vermittelbar."

Weitere Artikel

Press release · Christian Dirschauer · 19.11.2025 Karlsruhe hat gezeigt, was auf Schleswig-Holstein zukommt

Zum heutigen Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zur Berliner Beamtenbesoldung erklärt der Vorsitzende und finanzpolitische Sprecher der SSW-Landtagsfraktion, Christian Dirschauer:

Weiterlesen

Speech · Christian Dirschauer · 19.11.2025 Wir brauchen strukturelle Reformen und echte Investitionen

„Der 2. Nachtragshaushalt 2025 ist eine rechtliche Notwendigkeit: Er bildet steigende Sozialkosten und staatliche Kernaufgaben ab, ohne sozial kalte Kürzungen vorzunehmen. Wir stimmen zu – kritisch, weil der Nachtrag noch mit veralteten Zahlen arbeitet, aber konstruktiv, weil drastische Einschnitte vermieden wurden. Die eigentlichen Herausforderungen bleiben nach wie vor bestehen: strukturelle Reformen und echte Investitionen.“

Weiterlesen

Speech · Sybilla Nitsch · 19.11.2025 Wir müssen die Gerichte unterstützen und nicht kaputtsparen

„Immer wieder wurde betont, es solle nicht das Personal treffen, weiterhin sagt ihre Kostenschätzung, dass über 60 % am Personal gespart werden soll. Diesen Widerspruch haben Sie nie aufgearbeitet.“

Weiterlesen