Speech · 13.12.1996 Arbeitnehmerentsendegesetz

Mit dem Entsendegesetz des Bundes sollte erreicht werden, daß sich die Tarifpartner des Baugewerbes auf einen verbindlichen Mindestlohn einigen. Daß die erzielte Einigung nicht für allgemeinverbindlich erklärt wurde, hat die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände verhindert. Der vereinbarte Mindesttarif war in ihren Augen zu hoch. Sie hegen die Befürchtung, daß Beschäftigte in anderen Branchen ebenfalls höhere Mindestlöhne verlangen könnten. Diese Begründung ist unsinnig, denn die Vereinbarung wäre nur zwischen den Tarifparteien des Baugewerbes verbindlich.

Auf Bundesebene will die SPD nun offenbar erreichen, daß eine gesetzliche Regelung getroffen wird, die inhaltlich der Einigung der Tarifparteien entsprechen soll.
Der SSW hält eine solche gesetzliche Lösung für bedenklich. Wir sehen hierin einen Angriff auf die Tarifautonomie. Wir meinen, daß mit Volldampf am Zustandekommen einer verbindlichen Einigung gearbeitet werden muß, damit das Lohndumping endlich gestoppt wird.

Daß die F. D. P. - Fraktion nicht beabsichtigt, die Arbeitnehmer zu unterstützen, ergibt sich aus ihrem Änderungsantrag. Der F. D. P. geht es darum, daß der freie Wettbewerb nicht beschränkt wird. Da macht der SSW nicht mit.

Was können wir für unser Baugewerbe tun? Wir haben eine unbefriedigende Situation, weil immer mehr ausländische Arbeitskräfte hier zu absoluten Dumping-Löhnen eingesetzt werden. Dadurch verlieren unsere inländischen Arbeitnehmer zunehmend ihre Arbeitsplätze. Die Arbeitslosigkeit führt wiederum zu Mehrausgaben der Arbeitslosenversicherungen, zu Ausfällen in der Rentenversicherung und zu Steuermindereinnahmen. Diese Entwicklung muß gestoppt werden. Dieses Ziel erreichen wirch nicht durch einen Bericht.

Die Dinge sind im Moment in Bewegung. Einige Mitglieder werden die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände jetzt im Protest verlassen. Im Baugewerbe könnte es zu einer Lösung kommen, ehe uns noch ein Bericht vorläge, der dann überflüssig geworden und gleichzeitig eine unnötige Geldausgabe wäre. Außerdem würde ich gerne wissen, was der Zweck eines Berichts sein soll, der eine unveränderte Situation im Schleswig-Holsteinischen Baugewerbe beschreibt. Der SSW würde die Frage der Notwendigkeit der Erstellung eines Berichts deshalb gerne im Ausschuß erörtern. Wir unterstützen jedoch die Resolution.

Weitere Artikel

Speech · Christian Dirschauer · 16.10.2025 Wir entwickeln die Grundlagen unseres Zusammenlebens weiter

„Erstens: Das Land schützt die Rechte und Interessen pflegebedürftiger Menschen und pflegender Angehöriger…Zweitens: Kinderrechte…Wer heute Kindern eine Stimme gibt, stärkt die Demokratie von morgen…Drittens: Dass im Entwurf nun das kulturelle Erbe, insbesondere das der nationalen Minderheiten und Volksgruppen sowie der jüdischen Kultur, unter den Schutzauftrag des Landes gestellt wird, ist ein großer Fortschritt.Viertens: Mit der Einführung der Verfassungsbeschwerde sagen wir als Land: Wir trauen unseren Bürgerinnen und Bürgern zu, ihre Rechte selbst in Anspruch zu nehmen.“

Weiterlesen

Speech · Sybilla Nitsch · 16.10.2025 Wir wollen eine echte grüne Wasserstoffwirtschaft

„Was aber nicht geht, wirklich gar nicht, ist Greenwashing von Wasserstoff. Und genau das ist es, was passiert, wenn die FDP von CO2-Projekten unter dem Meer spricht. Wir produzieren grauen Wasserstoff, verpressen das CO2 und nennen ihn dann blauen Wasserstoff. Und dann tun wir alle so, als wäre das eine saubere Lösung. Ist es aber nicht!“

Weiterlesen

Speech · Dr. Michael Schunck · 16.10.2025 Der Klinik-Atlas steht für Transparenz und Klarheit

„Generell ist zu beobachten, dass der Klinik-Atlas offenbar eine Lücke schließt. Er ist transparent und vor allem unabhängig. Das ist wohl vielen Trägern ein Dorn im Auge. Bedauerlicherweise hört die Bundesgesundheitsministerin diesen Lobby-Gruppen sehr gut zu. Nach Presseberichten ist die Projektgruppe eingestellt worden; und zwar rückwirkend zum Sommer. Das ist ein Rückschritt und ein Schlag ins Gesicht mündiger Patientinnen und Patienten“

Weiterlesen