Rede · 22.01.2014 Attraktivität der Landespolizei erhalten

„Der Bericht macht deutlich, dass die Landespolizei attraktiv ist“

Hier im Hause haben wir schon viel zur Attraktivität der Landespolizei gehört. Nun liegt auch der Bericht vor. Vielen Dank dafür an Minister Breitner und sein Team. Was aus dem Bericht deutlich wird ist, dass die Landespolizei einen attraktiven Beruf darstellt, der weiterhin einen guten Ruf bei uns im Land genießt. Außerdem wird deutlich, dass die Landespolizei bemüht ist, die wichtigsten Stellschrauben auf Vordermann zu bringen. Wie etwa das Ausbildungsprogramm, das Marketingpaket, das Knowhow und die Ausstattung rund um die digitale Welt – sowie um eine Landespolizei, die auch die Vielfalt in Schleswig-Holstein widerspiegelt. Der SSW im Landtag begrüßt insbesondere die lokale Vernetzungsstrategie, die so-genannte kommunale Kriminalpolitik. Dabei sollte es nicht nur um die politischen Vorgaben gehen, sondern viel mehr um die Verknüpfung in der Praxis. Je weiter und stabiler das Netzwerk ist, umso mehr Kriminalität kann letztendlich dann auch aufgefangen werden. Dies ist ein langfristiges Projekt, welches Weitsicht und Durchhaltevermögen von allen Beteiligten erfordert. Dort wo wir einen Beitrag leisten können, werden wir diesen Ansatz natürlich auch unterstützen. Über weitere Ausführungen zu diesem Projekt bin ich jedenfalls schon jetzt gespannt.

Ein weiterer Ansatz, den wir als SSW sehr begrüßen, ist der zum Schwerpunkt Cyberkriminalität. Statistiken belegen, dass die Anzahl der einfachen Diebstähle zurückgeht. Jedoch steigen die Fälle im Bereich von Cyber-Crime. Mittlerweile bleibt glaube ich auch kein Bekanntenkreis von Hackerzugriffen auf EC- oder Kreditkarten verschont. Vor diesem Hintergrund beginnt die Spurensuche der Polizei mehr denn je im Netz. Gerade im Bereich der Internetkriminalität müssen wir in Schleswig-Holstein an Schlagkraft gewinnen. Denn schließlich muss unsere Landespolizei im Bereich von Internetkriminalität immer einen Schritt voraus sein. Wenn wir meinen zu wissen wie der Kreditkartenbetrug vor sich geht, dann sind die Straftäter wahrscheinlich schon ganz wo anders. Im digitalen Bereich wird es immer irgendwo eine Einstiegsluke geben. Wenn die NSA nicht mal vor deutschem Recht halt macht, dann werden es all die anderen erst recht nicht tun. Zu meinen, man könne sich völlig gegen Cybercrime schützen, ist gelinde gesagt ist ein sehr hoch gestecktes Ziel. Ein Ziel, welches nicht immer erreicht werden kann. Denn Internet- sowie Wirtschaftskriminalität hat mit den herkömmlichen Straftaten meistens nicht mehr viel gemeinsam. Solche Diebstähle sind auf den ersten Blick gar nicht sichtbar. Tatspuren sind nur schwer zu erkennen, das Verhältnis zwischen Täter und Opfer unterscheidet sich erheblich von anderen Straftaten. Klar ist, es müssen echte Experten ins Team geholt werden. Was die Landespolizei an dieser Stelle braucht, sind Quereinsteiger. Das Ausbildungsangebot, ist wie im Bericht dargestellt, ein sehr umfassendes und auch praxisnah ausgerichtet. Jedoch kann ein Praktikum in der Privatwirtschaft einfach nicht mit den Berufserfahrungen eines IT-Managers in einem Kreditinstitut mithalten. Eine weitere Stellschraube ist in meinen Augen die so-genannte Sonderlaufbahn. Ob ein qualifizierter Quereinsteiger an einer Teilnahme an einer Sonderlaufbahn interessiert ist, lässt sich schwer sagen. Ein versuch ist es wert, aber die Gehaltsstrukturen sind natürlich nicht so attraktiv wie anderenorts. Diese Quereinsteiger müssten im Prinzip abgeworben werden, denn obwohl die Polizei einen guten Ruf genießt, werden diese Kräfte wahrscheinlich nicht von ganz alleine kommen. Dass man dann daran arbeiten muss, diese Spezialisten auch noch in den eigenen Reihen zu halten, macht es nicht eben leichter. Auch dieser Aspekt gehört zum Gesamtkonzept Quereinstieg dazu.
Letztendlich können wir als SSW nur feststellen, dass der vorgelegte Bericht einen vernünftigen Weg einschlägt, um die Attraktivität der Landespolizei – nach innen wie auch nach außen – weiterhin aufrecht zu erhalten.

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