Rede · Flemming Meyer (2009–2020) · 12.12.2012 Bericht über die touristische Neuausrichtung in Schleswig-Holstein

Die Entscheidung seinerzeit war richtig, durch ein Gutachten zu ermitteln, welche Kundengruppen für uns als Tourismusland besonders interessant sind und wie die Strukturen in der Tourismusbranche geändert werden müssen. Es gilt herauszukristallisieren was der potentielle Gast will und erwartet, wenn hier im Land seinen Urlaub verbringt und um dem Gast möglichst viele seiner Wünsche zu erfüllen. Der Tourismus ist ein genauso knallhartes Geschäft, wie jeder andere Wirtschaftszweig auch. Und deshalb müssen wir hier professionell handeln und unsere Kräfte und finanzielle Mittel bündeln.
Daher sind die Ergebnisse und die Schlussfolgerungen, die das Berger-Gutachten für unser Land zieht, richtig. Wir müssen uns um die Haupt-Zielgruppen kümmern und die Strukturen im Land auf neue Beine stellen. Wohlwissend, dass es dicke Bretter sind die gebohrt werden müssen.

Doch jedes Gutachten wird zum Selbstzweck, wenn keine Evaluation der Maßnahmen vorgenommen wird. Daher ist es gut, dass wir uns heute endlich mit dem Gutachten zur Evaluierung der Neuausrichtung befassen.
Dort ist nachzulesen, dass der Abgleich zwischen den messbaren Zielvorgaben und dem tatsächlich erreichten Stand überwiegend zu einem positiven Ergebnis kommt. Und die angestrebten Veränderungen bei den Kennzahlen sind überwiegend eingetreten. Das Gutachten macht deutlich, wo positive Effekte und Erfolge zu verzeichnen sind.

Es geht aber auch deutlich aus dem Gutachten hervor, dass in vielen Bereichen noch nachjustiert werden muss. Trotz der Erfolge, gibt es immer noch Bereiche, wo die Ziele nicht erreicht wurden. Dies gilt beispielsweise für die Tourismusstrukturen oder die Strukturierung und Transparenz der tourismusbezogenen Förderpolitik. In vielen dieser Bereiche sieht der Gutachter weiteren Handlungsbedarf.
Doch dieser Handlungsbedarf lässt sich nur mit entsprechenden Mitteln bewältigen.
Dies wird in Zukunft schwer genug. Daher ist es umso erfreulicher für Schleswig-Holstein und den Tourismus im Land, dass diese Koalition sich klar zur TASH bekennt und sie wieder auf dem Stand von 2012 fördert. Angesichts der Neuausrichtung der TASH – was den Aufgabenumfang und die Personalausstattung angeht – ist die TASH erheblich angewachsen. Eine Verringerung der Fördermittel würde den Neuausrichtungsprozess und die Erfüllung der Aufgaben mehr als nur gefährden. Erreichte Erfolge würden zur Disposition gestellt und einem Rückschritt gleich kommen.
Die TASH ist nicht nur eine Buchungsplattform oder eine Organisation, bei der man Informationen über Schleswig-Holstein erhalten kann. Sie ist mehr. Sie ist die wichtigste Tourismusmarketingorganisation, die wir haben. Natürlich muss es auf örtlicher und subregionaler Ebene Werbung und Quartiervermittlung geben. Aber wenn wir wirklich überregional und womöglich im Ausland mitreden wollen, dann müssen wir die TASH stärken. Hier haben wir das Know-how, um dort Erfolg zu haben, wo örtliche und subregionale Werbung nichts bewirken kann. Daher nochmals, es ist gut und richtig, dass wir den Zuschuss für die TASH halten.
In diesem Zusammenhang ist auch die Dachmarkenstrategie zu sehen. Es ist wichtig Schleswig-Holstein unter einer Dachmarke zu führen und nach außen einheitlich präsentieren. Die dafür bereitgestellten Mittel sind gut angelegt.

Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass die Neuausrichtung des Tourismus in Schleswig-Holstein mit großem Erfolg dazu beigetragen hat, dass die Tourismusbranche nach außen allgemein mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung bekam. Es wurden uns aber auch Hausaufgaben ins Buch geschrieben. So werden Handlungsempfehlungen aufgezeigt und ein 8-Punkte Programm zur Neuausrichtung vorgestellt.
Auch wenn es nicht einfach wird, dies alles umzusetzen, sehen wir die Neuausrichtung des Tourismus in Schleswig-Holstein in guten Händen, denn der Tourismus in Schleswig-Holstein hat einen erfahrenen Tourismusminister an seiner Seite.

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