Rede · 25.05.2011 Dringlichkeitsantrag: Bericht zu den EHEC-Infektionen in Schleswig-Holstein

Seit der zweiten Maiwoche ist eine explosionsartige Ausbreitung des EHEC-Bakteriums zu verzeichnen. Vor allem ist derzeit der norddeutsche Raum betroffen. Neben Hamburg, Niedersachsen und Bremen wurden auch in Hessen bestätigte Verdachtsfälle gemeldet. In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der Verdachtsfälle seit Montag auf mehr als 200 verdoppelt. Diese rasante Entwicklung ist alarmierend. Bundesweit wurden in den Jahren zuvor rund 900 Erkrankungen mit EHEC-Infektionen im Jahr gemeldet.
Aber auch die Zahl der schweren Verläufe in diesem kurzen Zeitraum ist sehr ungewöhnlich.

Grundsätzlich gilt, es ist kein neuer Erreger und keine neuer Krankheitsverlauf mit dem wir es zu tun haben. Ungewöhnlich ist aber die rasante Ausbreitung und Aggressivität des Erregers. An der Ursache wird fieberhaft geforscht.

Derzeit ist noch ungeklärt, wo der Erreger seinen Ursprung hat. Ein Expertenteam des Berliner Robert Koch Instituts ist fieberhaft auf der Suche nach der Quelle für die Infektion.
Wichtig ist, dass alle zuständigen Behörden landes- und bundesweit zusammenarbeiten.
Die Verbreitungswege des Erregers sind bekannt. Jetzt gilt es die Quelle zu lokalisieren. Die Untersuchungen hierfür müssen umfassend und sachlich sein. Solange dies nicht bekannt ist, sollte man sich jedoch mit Verdächtigungen und Mutmaßungen zurückhalten.

Wichtig ist aber auch, dass die Bevölkerung sachlich informiert wird. Auf der Homepage der Landesregierung ist derzeit alles Bekannte über EHEC und HUS nachzulesen. Ebenso gibt es dort Verknüpfungen zu Informationsseiten für Patienten und Ärzte und einen Link zum Robert Koch Institut. Ich stelle fest: Die Informationspolitik des Landes funktioniert.
Ein Krisenstab wurde eingerichtet, um die Verteilung der Patienten auf die Krankenhäuser zu organisieren. Es wurden auch Geräte zur Blutwäsche aus anderen Bundesländern herangeschafft, um die Kapazitäten bei uns aufzustocken. Auch hier ist festzustellen: Das Krisenmanagement des Landes funktioniert. Im Namen der SSW-Fraktion danke ich Minister Garg und seinem Stab für die eingeleiteten Maßnahmen.
Die Situation ist durchaus ernst zu nehmen, es besteht jedoch kein Grund zur Panik.
Wenn heute in großen Buchstaben vom Killer-Keim zu lesen ist, kann ich nur feststellen, dass niemandem mit reißerischen Überschriften geholfen wird.

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