Rede · Flemming Meyer (2009–2020) · 14.12.2001 Energieeinsparungen bei den Landesliegenschaften

Ich sehe den Bericht als eine grobe Zusammenstellung dessen, was im Bereich Energieeinsparungen bei den Landesliegenschaften bereits angefangen oder auch angedacht ist. Der Bericht enthält viele gute Zielsetzungen und kurze Beschreibungen der jeweiligen Maßnahmen, aber er ist trotzdem noch sehr unkonkret, so dass noch viele Fragen offen bleiben. Allerdings kann er derzeit wohl auch nicht viel konkreter gefasst werden.

Bei der Betriebsoptimierung handelt es sich eigentlich um den Bereich, den man am schnellsten angehen und konkretisieren kann. Die vorhandenen Anlagen werden entsprechend eingestellt und schon optimiert sich der Betrieb dieser Anlagen. Bei den Heizungsanlagen der Liegenschaften kann man zum Beispiel den Heizbetrieb den tatsächlichen Nutzungsanforderungen unter Ausnutzung der Nacht- und Wochenendabsenkung anpassen. Bei den im Jahr 2000 überprüften Anlagen wurde nur in den seltensten Fällen eine optimale Einstellung festgestellt.
Man kann sich vorstellen, dass hier eine schnelle Umsetzung - quasi mit Erfolgsgarantie - möglich ist. Um so verwunderlicher ist es, dass in keinster Weise Zahlen oder Zahlenschätzungen im Bericht genannt werden, an Hand dessen man ermessen könnte, wie erfolgreich die GMSH war. Ich glaube hier wären einige konkretere Einschätzungen von Nöten.

Etwas differenzierter sieht es bei der Energiebeschaffung aus. Durch das Aushandeln von neuen Stromverträgen ließen sich die Stromkosten um 30 bis 40 Prozent senken. Dies ist in der Tat ein Erfolg. Durch die Einführung der Datenverarbeitung im Bereich der Energiebeschaffung wird erstmalig ein umfassendes Controlling der Energiebeschaffung möglich sein. Darüber hinaus wird die GMSH als Großabnehmer eine starke Marktstellung haben. Mit dem Aufbau eines Controllingsystems geht die GMSH jetzt erst einmal in Vorleistung. Erst danach wird man den Erfolg dieser Maßnahme richtig einschätzen und bewerten können, aber die ersten Anzeichen sind durchaus vielversprechend.

Eng verbunden hiermit ist das Berichtswesen über den Verbrauch. Zusammen mit dem EDV-gestützem Controlling ergibt sich so die Möglichkeit, schnell bei Problemen einzuschreiten und vor allem, den zukünftigen Verbrauch und dessen Kosten zu planen. Wichtig ist aber vor allem, dass man nach bestimmten Zeitabschnitten die einzelnen Objekte genauer analysieren kann und Folgemaßnahmen entsprechend fundiert durchführen kann. Der Vergleich mit anderen Objekten im Rahmen eines Benchmarking ist dabei sehr sinnvoll, da der Vergleich zwischen den Objekten Fehlerquellen offenbaren kann.

Bei der Abfallentsorgung geht man im Prinzip ähnlich vor wie bei der Energiebewirtschaftung. Aber auch hier fehlen die konkreten Zahlen bezüglich der entweder schon erfolgten Einsparungen oder der zu erwartenden Einsparungen.

Das ganze Konzept steht und fällt allerdings auch mit der Motivation derjenigen, die die Liegenschaften nutzen. Dies kommt auch im letzten Satz des Berichtes zum Ausdruck. Wichtig wäre zu erfahren, wie die einzelnen Mitarbeiter und Abteilungen motiviert werden sollen, um sich an den Einsparungsmaßnahmen aktiv und kreativ zu beteiligen. Hier fehlen leider nähere Angaben, obwohl die Mitarbeiter im Rahmen des Öko-Audits beteiligt werden sollen.
Trotzdem bin ich der Auffassung, dass die Art der Bewirtschaftung der Landesliegenschaften fortschrittlich und zielführend ist. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob das angestrebte Ziel, die Reduzierung der Kosten für die Ver- und Entsorgung von 20% innerhalb von 5 Jahren erreicht werden kann.

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