Pressemitteilung · 12.10.2006 Friesisch-Unterricht im Schulgesetz absichern

Der SSW hat einen Gesetzentwurf im Landtag eingebracht, mit dem der Friesisch-Unterricht in den öffentlichen Schulen gestärkt werden soll. „Wenn jetzt ohnehin das Schulgesetz umfassend geändert wird, dann muss dort endlich festgeschrieben werden, dass in den Schulen Nordfriesland und auf Helgoland Friesischunterricht angeboten und friesische Kultur vermittelt wird“, sagt der SSW-Landtagsabgeordnete Lars Harms.

„Wir wollen, dass die Eltern oder die Schulen in Nordfriesland und auf Helgoland zukünftig entscheiden können, ob vor Ort die friesische Sprache unterrichtet wird. Das Land soll verpflichtet werden, die Kosten für die friesischsprachigen Lehrkräfte zu tragen. Durch die rechtliche Anerkennung von Friesisch als zweite oder dritte Fremdsprache soll unsere Minderheitensprache zudem mit anderen Sprachen gleichgestellt und so gestärkt werden“, erläutert Harms.

Der friesische Abgeordnete bedauert, dass der Friesisch-Unterricht bisher häufig an dem Argument scheitert, dass die Nachfrage zu gering ist. „Deshalb sieht unser SSW-Gesetzentwurf zukünftig eine Mindestgruppengröße von 5 Schülern vor. Außerdem soll es möglich sein, jahrgangsübergreifenden Unterricht zu erteilen oder die Jahrgänge mehrerer Schulen zusammenzufassen. So vermeiden wir die unglückliche Situation, dass  Kinder Friesisch lernen wollen, aber es aus formalen Gründen nicht können.

Außerdem wollen wir die Schulen in Nordfriesland und auf Helgoland verpflichten, den Kindern die Geschichte und die Kultur der Friesen zu vermitteln. Es muss selbstverständlich sein, dass unsere Kinder in Nordfriesland auch einen Einblick in die friesische Kultur ihrer Heimat bekommen“, so Lars Harms.

Die Stärkung des Friesisch-Unterrichts ist Teil eines umfassenden Gesetzentwurfs des SSW zur Änderung des Schulgesetzes, mit dem auch die Gleichstellung der Kinder an dänischen Schulen bei den Schülerbeförderungskosten geregelt werden soll.

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