Pressemitteilung · 13.04.2017 Husum muss sich mehr in die Gedenkstättenarbeit einbringen

Nach umfassenden Erweiterungsarbeiten steht die KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing nun kurz vor der Eröffnung. In Husum sollte jedoch wesentlich umfangreicher auf die Gedenkstättenarbeit hingewiesen werden, fordert der Vorsitzende des SSW im Landtag, Lars Harms.

Viel zu lange seien die Gräueltaten, die sich in dem ehemaligen KZ vor den Stadttoren Husums abgespielt hatten, in der Öffentlichkeit totgeschwiegen worden, sagte Harms bei einem Ortstermin mit Vertretern des Freundeskreis KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing e.V. in der neu konzipierten Gedenkstätte am vergangenen Dienstag.
Dabei ginge es gar nicht um Sühne sondern darum, eine lebendige Erinnerungskultur zu schaffen, so der SSW-Landtagsabgeordnete. Erst Anfang der 80er Jahre war es einem Arbeitskreis interessierter Bürger gelungen, belastbare geschichtliche Erkenntnisse über das Lager zu ermitteln und damit das Schweigen zu brechen. 1987 wurde vor Ort eine Gedenkstätte errichtet, die von der Stiftung Nordfriesland betrieben wird. Seit 2014 treibt der Verein "Freundeskreis KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing" die Erforschung und Vermittlung der Geschichte des ehemaligen KZs voran. Mit einer Landesförderung aus dem Investitionsprogramm Kulturelles Erbe ist nun eine erhebliche Erweiterung der Gedenkstätte erfolgt, mit neuem Besucherzentrum und komplett überarbeitetem Informationskonzept inklusive Internet- und Geräteunterstütztem Audio-Guide.
Harms war sichtlich beeindruckt von den Fortschritten auf dem ehemaligen Lagergelände. Die Erinnerungskultur der Stadt Husum bezeichnete Harms hingegen als "weiterhin ausbaufähig". Aus Sicht des SSW-Politikers müsse bereits vom Husumer Marktplatz aus durch wegweisende Beschilderung auf die Gedenkstätte hingewiesen werden. Mit Stolpersteinen und Infoschildern, etwa in der Adolf-Herzog-Straße, sollte den Opfer der NS-Zeit gedacht werden.
Kurzum: "Die Stadt muss sich mehr in die Gedenkstättenarbeit einbringen. Denn so wie Theodor Storm zu Husum gehört, gehört auch das KZ zu Husum", so Lars Harms.
Die überarbeitete Gedenkstätte wird am 28. April eröffnet. 

Weitere Artikel

Rede · Sybilla Nitsch · 20.11.2025 Kein CCS in Schleswig-Holstein – kein Festhalten an fossilen Emissionen

„Ich hätte nie gedacht, dass wir einmal an den Punkt kommen, dass wir das Klima und die Natur vor den Grünen schützen müssen.“

Weiterlesen

Rede · Jette Waldinger-Thiering · 21.11.2025 Regional- und Minderheitensprachenforschung und -vermittlung stärken!

„Auch wenn wir die Zusage bekommen haben, dass die Mangelstudienfächer der Minderheitensprachen nicht von Streichungen betroffen sein werden- befürchten wir, dass die Hochschulen keine Ressourcen übrig haben, um diese Fächer zu stärken. Die Sprachforschung und -vermittlung der Regional- und Minderheitensprachen muss als Alleinstellungsmerkmal des Hochschulstandortes Schleswig-Holstein gestärkt werden.“

Weiterlesen

Rede · Jette Waldinger-Thiering · 21.11.2025 Keine Frau und kein Mädchen darf mehr Opfer dieser Menschenrechtsverletzung werden

„Die kultursensible Beratung und Begleitung der betroffenen Frauen und deren Familien ist einer der wichtigsten Aspekte im Kampf gegen die weibliche Genitalbeschneidung und -verstümmelung“

Weiterlesen