Pressemitteilung · 05.03.2021 Mission Berlin: Parteitag am 8. Mai soll über Spitzenkandidatur entscheiden

Der Landesvorstand des SSW hat auf seiner gestrigen Sitzung beschlossen, den ursprünglich für den 27. März geplanten außerordentlichen Landesparteitag auf den 8. Mai 2021 zu verschieben. Der Parteitag soll in Präsenz in oder außerhalb der A.P. Møller Skolen in Schleswig stattfinden.

Klar ist: Der außerordentliche Parteitag wird ganz im Zeichen der Bundestagswahl stehen. So sollen die Delegierten nicht nur über das Wahlprogramm beraten, sondern auch den oder die Spitzenkandidatin bestimmen, die die „Mission Bundestag“ des SSW anführen wird. Mit Sybilla Nitsch (40), Stefan Seidler (41) und Maylis Roßberg (21) haben sich bisher drei Parteimitglieder für die Spitzenpositi1n warmgelaufen.

Mit Sibylla Lena Nitsch schickt der SSW Nordfriesland seine Kreisverbandsvorsitzende ins Rennen um die Spitzenkandidatur und den Wahlkreis 002, Nordfriesland-Dithmarschen.

Die 40-Jährige Lehrerin aus Husum kann auf eine langjährige kommunalpolitische Erfahrung in Nordfriesland und Schleswig-Flensburg zurückblicken. Seit 2018 ist sie stellvertretende Fraktionsvorsitzende des SSW im Kreistag, seit 2020 zudem stellvertretende Vorsitzende der Landespartei.

In der Bundespolitik will sich Sybilla Nitsch u.a. für den Klima- und Umweltschutz stark machen und für eine bessere Förderung von Kultur, Geschichte und Sprache, insbesondere die der Minderheiten. „Ich möchte in Berlin für die Interessen unseres Nordens kämpfen und mich unabhängig von irgendwelchen Parteiideologien für die regionale Entwicklung Schleswig-Holsteins einsetzen, sagt Nitsch. 

Als langjähriger politischer Berater und Dänemark-Koordinator der Landesregierung kennt Stefan Seidler den Politikbetrieb nicht nur von außen, sondern auch hinter den Kulissen. Der 41-Jährige Flensburger wurde von den Kreisverbänden Flensburg und Schleswig-Flensburg nominiert und bewirbt sich neben der Spitzenkandidatur auch als Direktkandidat für den Wahlkreis 001, Flensburg-Schleswig.

„Schleswig-Holstein kommt in Berlin zu kurz. Fördergelder für Projekte, Entwicklung und Infrastruktur fließen nur langsam oder gar nicht. Da muss mehr gehen!“, sagt Seidler, der sich im Bundestag vorrangig für die Interessen Schleswig-Holsteins einsetzen will. Seine beruflichen Erfahrungen will er zudem nutzen, um auch auf Bundesebene die deutsch-dänische Zusammenarbeit zu stärken.

Mit Maylis Roßberg schickt der SSW-Kreisverband Rendsburg-Eckernförde eine junge, aber keineswegs unerfahrene Kandidatin ins Rennen um die Spitzenkandidatur und den Wahlkreis 004. Die gebürtige Sylterin ist Vorsitzende der Jugend im SSW und Vizepräsidentin der europäischen Jugendpartei European Free Alliance Youth (EFAY), in der sie für die internationalen Beziehungen verantwortlich ist.

„Der SSW kann eine regionale, soziale und umweltbewusste Alternative bei dieser Wahl sein. Aber nur, wenn die Spitzenkandidatin oder der Spitzenkandidat dies auch verkörpert und ausstrahlt. Ich tue das“, gibt sich die 21-Jährige Studierende selbstbewusst.  Roßberg wohnt derzeit in Kiel, wo sie an der CAU Politikwissenschaft und Geschichte studiert. In Berlin will sie sich nicht nur für die Minderheiten in Südschleswig einsetzen, „sondern für alle Schleswig-Holsteiner*innen, die endlich eine starke, regionale Stimme im Bundestag brauchen.“

Es ist das erste mal seit 1957, dass der Südschleswigsche Wählerverband wieder an einer Bundestagswahl teilnimmt. Die dänisch-friesische Minderheitenpartei war im ersten Deutschen Bundestag mit einem Abgeordneten vertreten, dem früheren Schleswiger Bürgermeister Hermann Clausen. Ein Wiedereinzug gelang jedoch weder 1953 noch 1957, so dass die Partei schließlich beschloss, nicht wieder anzutreten.

Parteichef Flemming Meyer ist zuversichtlich, dass ein Comeback in den Bundestag gelingen wird:
„Den Menschen in Schleswig-Holstein wird zunehmend bewusst, dass unser Land in Berlin viel zu kurz kommt. Nur der SSW kann unabhängig und souverän die Themen ansprechen, die uns im Norden bewegen, ohne sich zwischen Fraktionszwängen und parteiinternen Interessen anderer Bundesländer zerreiben zu lassen. Auf diese Weise wollen und können wir viel erreichen – für die Minderheiten und die Mehrheitsbevölkerung“, sagt Meyer.

Für ein Mandat im Bundestag benötigt der SSW nach eigenen Berechnungen 40-50.000 Zweitstimmen in Schleswig-Holstein. Bei der letzten Landtagswahl 2017 erzielte die Minderheitenpartei 49.000 Stimmen. Ein Einzug in den Bundestag nach fast 70 Jahren ist also durchaus realistisch. Die „Mission Bundestag“ des SSW hat begonnen!

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