Rede · 30.10.1996 Hamburger Hafenschlick

Schon mein Vorgänger Karl Otto Meyer hat sich hier im Landtag gegen die Deponie in Bovenau ausgesprochen und für die Bürgerinitiative vor Ort stark gemacht. Dazu steht auch die neue SSW-Landtagsvertretung. Nach den jüngsten Ereignissen gibt es keinen Zweifel, daß die Hafenschlickdeponie in Bovenau überflüssig ist. Wir unterstützen deshalb den Antrag der F.D.P. die Plannungen betreff der Deponie zu beenden. Damit würde der Landtag den Bürgern in Bovenau und Umgebung ein Signal senden, daß die Landesregierung und der Hamburger Senat die Deponiepläne endlich zu den Akten legen sollen.

Die vorgeschlagene Lösung zwischen der Firma Dow Deutschland und des Hamburger Senats den Hafenschlick künftig zur Einlagerung in den Salzkavernen bei Stade zu schicken, ist ökonomisch und ökologisch weitaus sinnvoller als die Deponie in Bovenau. Wer jetzt die Landesregierung beschimpf sollte nicht vergessen, daß die ursprüngliche Rahmenvereinbarung vor 12 Jahren zwischen den Hamburger Senat und der damaligen CDU-Regierung abgeschlossen wurde. Die SPD-Landesregierung hat sich danach dann mit den Folgen auseinander setzen müssen.

Die langjährigen Probleme mit der Standortsuche nach der Deponie zeigen eine Problemstellung der heutigen Industriegesellschaft auf, mit der wir uns als politische Entscheidungsträger immer wieder konfrontiert sehen. Durch die heutige Produktions- und Verbrauchsweise ergiebt sich ein stetig steigender Entsorgungsbedarf von Rest- und Abfallprodukten in vielen Bereichen. Der Hamburger Hafenschlick und der Abfall von Atomkraftwerken sind grelle Beispiele. Aber selbst für relativ ungefährlichen Abfall wird es immer schwerer geeignete Deponien zu finden. Siehe das Bespiel der Deponie Harrislee II. Oft sind die Bürger vor Ort nicht mehr bereit die Folgen unserer Industriegesellschaft zu tragen. Teilweise zu recht, denn die Folgen dieser Lagerungen für die unmittelbare Umwelt, beispielswiese für das Grundwasser, kann erheblich sein.
Es gilt - das kann man nur immer wieder sagen - zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln die die Belastung unserer Gesellschaft mit Restabfallproblemen entscheidend verringern. Das gilt für die Haushalte, den Industriesektor und für den Energiesektor. Die gefundene Lösung zur Deponierung des Schlicks darf auf keinen Fall dazu führen, daß der Hamburger Senat seine Bemühungen zurückschraubt die Schadstoffbelastung des Hamburger Hafenschlicks zu reduzieren. Der Hamburger Senat muß weiterhin alle Möglichkeiten konsequent nutzen um die ökologische Belastung des Hamburger Hafens zu verringern.

Ein schriftlichen Bericht halten wir für überflüssig.

Weitere Artikel

Rede · 12.12.2025 Mehr Lehrkräfte und weniger Schüler erhöhen die Schulqualität!

„Nicht weniger Klassen bilden und die Klassenfrequenz erhöhen, nein, mehr Klassen bilden mit weniger Schülerinnen und Schülern und die Stellenversorgung trotzdem aufrecht erhalten, das müssen wir schaffen.“

Weiterlesen

Rede · Christian Dirschauer · 12.12.2025 Ein Urteil mit Ansage!

„Der 3. Nachtragshaushalt ist eine späte, aber notwendige Reaktion auf die jahrelang ignorierte Warnung vor verfassungswidriger Unterbezahlung. Wir stimmen der Rücklage für die Besoldungsanpassung zu, fordern die Landesregierung jedoch gleichzeitig auf, das Besoldungsanpassungsgesetz endlich zur Entbürokratisierung zu nutzen und die komplizierten Zuschläge zu streichen!“

Weiterlesen

Rede · Dr. Michael Schunck · 12.12.2025 Tierschutz umfassend stärken!

„Neben der Nutztierhaltung sollen auch die Bereiche der Heimtiere sowie der Wildtiere in so einer Strategie Berücksichtigung finden. Wir fordern daher die Landesregierung auf, für diese drei Säulen jeweils eine Gesamtstrategie für den Tierschutz zu entwickeln. Wir wissen, dass es in weiten Teilen des Tierschutzes immer noch hapert, obwohl wir entsprechende Gesetze und Verordnungen zum Tierschutz haben.“

Weiterlesen